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Drehstromzähler

Drehstromzähler messen den Energiefluss an einem Wechselstromanschluss mit drei Phasen. Im Haushalt sind diese fünfadrigen Anschlüsse zum Teil für Elektroherde und andere Großgeräte notwendig. Jede einzelne Phase ist aber auch als einfacher Wechselstromanschluss nutzbar, der zum Beispiel haushaltsübliche Steckdosen und Lampen versorgt. Welche Arten von Drehstromzählern gibt es und wie funktionieren sie?

Inhalt dieser Seite
  1. Das Wichtigste in Kürze
  2. Der bisherige Stand der Drehstromzähler-Technik
  3. Vom mechanischen zum intelligenten Drehstromzähler
  4. Mit elektronischen Drehstromzählern Stromverbrauch detailliert erfassen
  5. Weitere Vorteile der intelligenten Drehstromzähler für den Endkunden
  6. Verwandte Themen
  7. Weiterführende Links
  8. Jetzt Stromtarif sichern

Das Wichtigste in Kürze

  • Drehstromzähler besitzen ein Rollenzählwerk und eine runde Aluminiumscheibe, die sich mit einer vom Stromfluss abhängigen Geschwindigkeit dreht.
  • Ferraris-Drehstromzähler erfassen die gesamte Mengen an geflossenen Strom zwischen zwei Ablesungen des Zählerstands über den Anschluss.
  • Intelligente Drehstromzähler heißen in Anlehnung an die gesetzlichen Vorschriften EDL21-Zähler.
  • Elektronische Drehstromzähler zeigen zusätzlich zu den aktuellen auch historische Verbrauchswerte an.

Der bisherige Stand der Drehstromzähler-Technik

Die klassischen Drehstromzähler in Deutschland sind mechanische Messinstrumente, nach ihrem italienischen Erfinder Ferraris-Zähler genannt. Sie besitzen ein Rollenzählwerk und eine charakteristische runde Aluminiumscheibe, die sich mit einer vom Stromfluss abhängigen Geschwindigkeit dreht. Äußerlich unterscheiden sich diese Drehstromzähler kaum vom einphasigen Wechselstromzähler. Die zusätzlichen Anschlüsse sind für den Anschlussnutzer unsichtbar im Gehäuse verborgen, sodass lediglich eine Beschriftung die Zählerart erkennen lässt. Der Ferraris-Zähler ist im Prinzip ein Elektromotor mit der Aluminiumscheibe als Läufer. Ihr Antrieb erfolgt durch jeweils ein Spulenpaar pro Phase. Beim Drehstromzähler gibt es also drei Spulenpaare, die gleichzeitig auf die Drehscheibe einwirken, beim Wechselstromzähler nur eins. Jedes Paar besteht aus jeweils einer Spule, deren Magnetfeld von der Spannung respektive von der Stromstärke abhängt. Daher ist die Drehgeschwindigkeit proportional der elektrischen Leistung, die sich aus Strom und Spannung berechnet.

Vom mechanischen zum intelligenten Drehstromzähler

Ein Ferraris-Drehstromzähler erfasst die gesamte Energiemenge, die zwischen zwei Ablesungen des Zählerstands über den Anschluss geflossen ist. Das reicht für einfache Stromlieferverträge aus, aber nicht für neuere Entwicklungen im Bereich der Stromversorgung. Dazu zählen insbesondere die last- oder tageszeitabhängigen Tarife, die Stromanbieter seit Ende 2010 aufgrund § 40 des Energiewirtschaftsgesetzes (EnWG) anbieten müssen. Mechanische Lösungen wie Doppeltarifzähler und Mehrtarifzähler für zeitabhängige Tarifumschaltung sowie lastabhängige Überverbrauchszähler und Maximumtarifzähler erlauben zwar die Abrechnung nach unterschiedlichen Tarifen. Allerdings gibt es bei diesen Geräten Begrenzungen hinsichtlich der Anzahl der möglichen Tarifumschaltungen – sie sind aufwändig und unflexibel. Die zeitgemäße Alternative sind elektronische Drehstromzähler, sogenannte intelligente Zähler oder Smart Meter, die § 21b des EnWG seit Anfang 2010 für Neubauten und bei Modernisierungen der Elektroinstallation auch in Altbauten vorschreibt.

Mit elektronischen Drehstromzählern Stromverbrauch detailliert erfassen

Die intelligenten Drehstromzähler heißen in Anlehnung an die gesetzlichen Vorschriften EDL21-Zähler. Wenn sie den erweiterten Funktionsumfang nach § 40 EnWG unterstützen, heißen sie EDL40-Zähler. Beide Funktionalitäten können auch als verschiedene Betriebsarten vom gleichen Gerät zur Verfügung gestellt werden. Sie unterscheiden sich vor allem darin, dass der EDL21-Zähler die Zuordnung von Verbrauch und Tarif intern vornimmt und maximal als Zweitarifzähler einsetzbar ist. Der EDL40-Zähler überträgt dagegen die Zählerstande über ein Kommunikationsmodul namens MUC-Controller an den Messstellenbetreiber sowie optional an ein Home-Power-Display, das dem Kunden den Zugang zu den Daten verschafft.

Weitere Vorteile der intelligenten Drehstromzähler für den Endkunden

Im EDL21-Modus erlaubt der elektronische Drehstromzähler zusätzlich zu den aktuellen auch die Anzeige historischer Verbrauchswerte. Aufgrund der externen Tarifierung sind diese Daten in der EDL40-Betriebsart nicht am Zähler ablesbar. Diese bietet über ein Home-Power-Display aber eine Möglichkeit für eine weitaus detaillierte Verbrauchserfassung durch den Stromkunden. Beide Varianten sind als Zweirichtungszähler einsetzbar, wobei der Strombezug als +A und die Einspeisung durch den Kunden als -A gekennzeichnet wird. Diese Kennzeichnung wird ebenfalls im Display des digitalen Drehstromzählers angezeigt. Dessen Elemente und ihre Anordnung sind beim EDL21-Zähler verbindlich festgelegt, sodass die Geräte verschiedener Hersteller oder Baureihen dieselben Informationen in gleicher Form anzeigen.

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