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Bruttoinlandsprodukt

Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) ist einer der wichtigsten Indikatoren für wirtschaftliches Wachstum. Es gibt an, welche Entwicklung die Wirtschaft eines Landes innerhalb eines bestimmten Zeitraums genommen hat.

Inhalt dieser Seite
  1. Das Wichtigste in Kürze
  2. Was gehört zum BIP?
  3. Berechnung des Bruttoinlandsprodukts
  4. Wachstum gleich Wohlstand und Lebensqualität?
  5. Verwandte Themen
  6. Weiterführende Links
  7. Jetzt Stromtarif sichern

Das Wichtigste in Kürze

  • Das BIP umfasst die Summe aller Güter und Dienstleistungen, welche in einem Land erzeugt wurden.
  • Die Berechnung des BIP kann sowohl über die Entstehungs- als auch über die Verwendungsseite erfolgen.
  • Die einfache Formel der Politiker lautet: Wächst das BIP, wächst auch die Lebensqualität. Aber streng genommen lässt das BIP keine Aussagen darüber zu, weil es nicht berücksichtigt, auf welche Art und Weise die Wirtschaft eines Landes wächst und ob das Wachstum tatsächlich den Menschen zugute kommt.

Was gehört zum BIP?

Das BIP umfasst die Summe aller Güter und Dienstleistungen, welche in einem Land erzeugt wurden. Dabei ist es unerheblich, ob die Waren/Dienstleistungen von Inländern oder Ausländern produziert bzw. erbracht wurden.

Nicht erfasst werden Schwarzarbeit, Subsistenzwirtschaft (Selbstversorgung) und unbezahlte Tätigkeiten wie beispielsweise Ehrenämter oder Hausarbeit. Deshalb kann das BIP nur näherungsweise ermittelt werden.

Unterschieden wird zwischen nominalem und realem Bruttoinlandsprodukt. Während das nominale BIP frei von Preiseinflüssen – also preisbereinigt – dargestellt wird, berücksichtigt das reale BIP auch die Geldentwertung. Zur Beurteilung der Entwicklung der Wirtschaftsleistung wird das reale BIP herangezogen.

Berechnung des Bruttoinlandsprodukts

Die Berechnung des BIP kann sowohl über die Entstehungs- als auch über die Verwendungsseite erfolgen. In der Entstehungsrechnung (Produktionsansatz) wird die Wertschöpfung als Differenz zwischen dem Wert der produzierten Waren und Dienstleistungen (Produktionswert) und dem Vorleistungsverbrauch berechnet. In der Folge werden Gütersteuern hinzugefügt und Gütersubventionen subtrahiert.

In der Verwendungsrechnung (Ausgabenansatz) werden die Kosten für die Endverwendung von Waren und Dienstleistungen ermittelt - private und staatliche Konsumausgaben, Investitionen sowie Exportüberschüsse.

Die Berechnung des BIP wird vom Statistischen Bundesamt durchgeführt und bekanntgegeben.

Wachstum gleich Wohlstand und Lebensqualität?

Aus der positiven Entwicklung des Bruttoinlandsprodukts wird in der Regel eine Steigerung von Wohlstand und Lebensqualität der Bevölkerung abgeleitet. Die einfache Formel der Politiker lautet: Wächst das BIP, wächst auch die Lebensqualität.

Doch so einfach ist es nicht. Streng genommen lässt das BIP keine Aussagen darüber zu, weil es nicht berücksichtigt, auf welche Art und Weise die Wirtschaft eines Landes wächst und ob das Wachstum tatsächlich den Menschen zugute kommt. Aspekte wie Umweltverschmutzung, Luftqualität oder sozialer Frieden kommen nicht zum Tragen. Dafür verfälschen Kriminalität und Katastrophenereignisse und die damit verbundenen Kosten die Angaben zum Wirtschafts- und Wohlstandswachstum. Ein Beispiel: Durch die Ölpest im Golf von Mexiko und deren Folgen stieg das BIP der USA an, obwohl nachweislich die Lebensqualität der Bürger durch dieses Ereignis keine Verbesserung erfuhr.

Auch die Frage der Wohlstandsverteilung wird ignoriert. So kann das BIP nicht unterscheiden, welcher Euro in welche Tasche – arm oder reich – fließt. Es ist folglich denkbar, dass das Bruttoinlandsprodukt steigt, die Bevölkerung aber Hunger leidet.

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