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Heutzutage beträgt die Netzspannung in Deutschland 230 Volt. Das war jedoch nicht immer so. In der Vergangenheit kam elektrischer Strom mit 220 Volt aus der Steckdose. Mancher fragt sich an dieser Stelle wahrscheinlich, warum sich die Verantwortlichen nicht für runde Werte – beispielsweise 100 oder 200 Volt – entschieden haben. Dafür gibt es gute Gründe.

Inhalt dieser Seite
  1. Das Wichtigste in Kürze
  2. Voltanzahl in der Steckdose
  3. Wattleistung in einer Steckdose
  4. Stromschlag mit 230-Volt
  5. Verwandte Themen
  6. Weiterführende Links
  7. Jetzt Stromtarif sichern

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Das Wichtigste in Kürze

  • Die europäischen Länder haben sich 1983 auf eine Standardnetzspannung von 230 Volt geeinigt, um ihre Stromnetze miteinander verbinden zu können.
  • Die Umstellung von 220 Volt auf 230 Volt erfolgte ab 1987.
  • Eine gewöhnliche Haushaltssteckdose stellt maximal 3.680 Watt Leistung zur Verfügung, bevor die Sicherung umspringt.
  • Ein Stromschlag durch Haushaltsstrom kann zu Herzrhythmusstörungen und einer Lähmung der Atemmuskulatur führen.

Warum kommt aus der Steckdose eine Spannung von 230 Volt?

Es ist kein Zufall, dass die Spannung im Stromnetz mittlerweile bei 230 Volt liegt. Beim Aufbau seines Stromnetzes entschied sich Deutschland – wie auch Österreich und die Schweiz – zunächst für 220 Volt. Im Vereinigten Königreich lag die Netzspannung dagegen bei 240 Volt. Um ein europaweit einheitliches Stromnetz verwirklichen zu können, legten die europäischen Länder 1983 in der internationalen Norm IEC 60048 eine Standardspannung von 230 Volt fest.

Die Tatsache, dass die Spannung ursprünglich bei 220 Volt lag, lässt sich mit einem Verweis auf die Vereinigten Staaten von Amerika gegen Ende des 19. Jahrhunderts erklären. Die ersten für die Fernübertragung von Strom genutzten Kraftwerke erreichten eine Spannung von 110 Volt. In den ersten Jahren der Elektrifizierung diente die erzeugte Energie zudem vorrangig zur Beleuchtung von Straßen. Zunächst kamen Kohlebogenlampen mit 55 Volt paarweise zum Einsatz und später Bogenlampen mit 100 Volt und einem Vorwiderstand von 10 Volt.

In Europa erfolgte der Bau der ersten Stromtrassen etwas später als in den USA. Ausgehend von den Erfahrungen der Amerikaner entschieden sich die hiesigen Elektroingenieure dazu, mit einer höheren Spannung zu arbeiten. Gründe dafür sind vor allem, dass eine höhere Netzspannung eine effizientere Übertragung von Strom ermöglicht. Damit die für die Straßenbeleuchtung genutzten Lichtquellen trotzdem mittels Reihenschaltung Verwendung finden konnten, legten die Entscheidungsträger einen Wert von 220 Volt fest.

Wann erfolgte die Umstellung von 220 auf 230 Volt?

Die europäischen Nationen begannen 1987 damit, die Netzspannung stufenweise anzupassen. Zunächst lag der Toleranzbereich bei -23 Volt bis +13,8 Volt. Seit dem Jahr 2009 darf die Spannung 230 ± 23 Volt betragen. Prinzipiell kann die Netzspannung demnach im Bereich zwischen 207 Volt und 253 Volt liegen. Diese Toleranzbedingungen sorgten dafür, dass sich auch auf 220 Volt ausgelegte Geräte problemlos betreiben ließen.

Wie viel Watt Leistung können einer mit 16 Ampere abgesicherten Steckdose entnommen werden?

Da sich die Leitungen durch den Fluss von Strom erwärmen können, lässt der Sicherungskasten bei konventionellen Haushaltsteckdosen nur eine Stromstärke von höchsten 16 Ampere zu. Die maximale Leistung in Watt ergibt sich aus dem Produkt aus Stromstärke und Spannung. So ergibt sich folgende Rechnung:

  • Maximale Leistung = Stromstärke x Spannung

= 16 Ampere x 230 Volt

= 3.680 Watt.

An einer entsprechend abgesicherten Steckdose lassen sich demnach elektrische Verbrauchsgeräte mit einer Gesamtleistung von bis zu 3.680 Watt betreiben. Bei Überschreitung dieser Grenze unterbricht die Sicherung den Stromkreis. In der Praxis empfiehlt sich jedoch eher eine maximale Auslastung von 2.500 Watt. Der errechnete Wert bezieht sich allerdings auf eine Steckdose, die über eine eigene Sicherung verfügt. Nutzen mehrere Haushaltssteckdosen denselben Stromkreis, gilt ebenfalls ein Wert von 2.500 Watt.

Wie gefährlich ist ein Stromschlag durch 230-Volt-Haushaltsstrom?

Am häufigsten ereignen sich Stromunfälle in den eigenen vier Wänden. Besonders oft kommt es zu entsprechenden Zwischenfällen durch handwerkliche Arbeiten, beispielsweise beim Auswechseln einer Glühbirne oder beim Reparieren eines Wasserkochers. Insbesondere ältere Geräte und beschädigte Kabel stellen eine ernstzunehmende Gefahrenquelle dar.

Welche Auswirkungen ein Stromschlag hat, hängt von unterschiedlichen Faktoren ab – neben der Spannung und der Stromstärke insbesondere von der Kontaktfläche, der Wirkdauer und dem Weg, den sich der Strom durch den Körper sucht. Prinzipiell sollten Verbraucher jedoch nicht den Fehler begehen, die Gefahr eines Stromschlags zu unterschätzen. Dieser kann nämlich sowohl Herzrhythmusstörungen (Kammerflimmern) als auch eine Lähmung der Atemmuskulatur nach sich ziehen.

Da Beschwerden auch mit Verspätung auftreten können, sollten Betroffene nach Möglichkeit einen Arzt aufsuchen, selbst wenn es ihnen direkt nach dem Unfall gut geht. Kommt es nach einem Stromunfall zu Herzrasen, Atemnot oder einem Krampfgefühl in der Brustgegend, ist es notwendig, sofort den Rettungsdienst anzurufen.

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