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Tipps und Tricks: Strom sparen in der Küche

Bildquelle: ©Adobe Stock / Text: Verivox | dpa/tmn

Der Blick auf die Stromrechnung zeigt: Energie ist ein extrem kostbares Gut geworden. Zudem belastet ein zu hoher Bedarf nicht nur Ihren Geldbeutel, sondern auch die Umwelt. Daher lohnt es sich gleich in doppelter Hinsicht, Strom zu sparen. In der Küche gilt dies umso mehr, denn hier kommen Haushaltsgroßgeräte wie Kühlschrank, Geschirrspüler und Herd zum Einsatz – und die benötigen alle relativ viel Energie. Wir zeigen Ihnen, mit welchen Tricks Sie den Stromverbrauch ganz einfach senken können.

Das Wichtigste in Kürze

  • Egal, ob beim Geschirrspülen, beim Backen oder beim Kochen: Strom sparen ist einfacher als viele denken und bedarf nur kleiner Eingriffe in Ihre Routinen.
  • Wirksame Kniffe sind unter anderem, den Topf beim Kochen geschlossen zu halten, Kühlschrank und Backofen (bei Gebrauch) so selten wie möglich zu öffnen und den Eco-Modus der Spülmaschine zu nutzen.
  • Besonders wichtig ist, dass Sie beim Kauf Ihres Haushaltsgroßgeräts stets auf eine niedrige Effizienzklasse achten, um den Verbrauch niedrig zu halten.

1. Energieeffizienzklasse

Hersteller von bestimmten Elektro- und Haushaltsgeräten sind in der EU dazu verpflichtet, ihre Produkte mit einem Energielabel zu versehen. Durch dieses soll der Verbraucher nachvollziehen können, wie effizient das jeweilige Gerät ist. Die Vorgabe gilt nicht nur für Kühlschränke und Geschirrspüler, sondern beispielsweise auch für Haushaltsbacköfen.

Um den Käufer über den jeweiligen Energiebedarf zu informieren, hat die EU eine Skala eingeführt, die von A (sehr sparsam) bis G (sehr hoher Energieverbrauch) reicht. Eine Farbskala (A = grün, D = gelb, G = rot) soll den Unterschied zwischen den verschiedenen Stufen verdeutlichen.

Tipp: Setzen Sie auf Modelle, die mindestens der Energieeffizienzklasse C entsprechen. Solch effiziente Geräte sind zwar etwas kostspieliger, doch dank des niedrigeren Strombedarfs haben sich die Mehrkosten in wenigen Jahren amortisiert.

Der folgenden Tabelle können Sie entnehmen, wie viel Kilowattstunden ein Haushaltsgerät in der Küche pro Jahr verbraucht. Als Beispiele haben wir die Werte von Modellen der Energieeffizienzklasse A und D aufgeführt. Die Unterschiede zwischen den beiden Kategorien sind bei allen Geräten beträchtlich.

Gerät
Jährlicher Stromverbrauch in Kilowattstunden (EEK A)
Jährliche Kosten (bei einem Preis von 30 Ct pro Kilowattstunde)
Jährlicher Stromverbrauch in Kilowattstunden (EEK D)
Jährliche Kosten (bei einem Preis von 30 Ct pro Kilowattstunde)
Herd und Backofen 85 25,50 Euro 180 54 Euro
Kühlschrank mit Gefrierfach 110 33 Euro 170 51 Euro
Spülmaschine 95 28,50 Euro 150 45 Euro

Wichtig: Es handelt sich hier um ungefähre Werte. Wer selten kocht und backt, der verbraucht natürlich weniger Strom als angegeben.

Gut zu wissen

Wenn Sie Küchengeräte mit hohem Energieverbrauch schnell ausfindig machen möchten, lohnt es sich, ein Strommessgerät einzusetzen. Diese haben meist die Form eines Zwischensteckers und sind häufig sogar in einer Smart-Home-Variante erhältlich. Dadurch können Sie den Energieverbrauch ganz einfach über Ihr Handy abrufen. Alle weiteren Infos zum Thema Strommessgerät finden Sie hier.

2. Herd

Beim Kochen und Braten geht oftmals viel unnötige Energie verloren. Dabei gibt es einfache Kniffe, mit denen sich der Wärmeverlust vermeiden lässt.

  • Decken Sie die Töpfe beim Kochen mit einem Deckel ab. Dadurch halten Sie die Wärme im Inneren des Topfes und dieser benötigt rund 25 Prozent weniger Energie. Als unmittelbare Folge dieser Maßnahme verkürzt sich auch die Kochdauer. Nur wenn Sie beim Kochen Flüssigkeit reduzieren möchten, um beispielsweise Soßen herzustellen, sollten Sie den Deckel weglassen.
  • Sofern sich das entsprechende Gericht dafür anbietet, sollten Sie nach Möglichkeit einen Schnellkochtopf verwenden. Dadurch erreichen Sie eine Energieersparnis von bis zu 50 Prozent und die Kochdauer reduziert sich in erheblichem Maße.
  • Sollten Sie Wasser erhitzen, um Nudeln, Reis oder Kartoffeln zu kochen oder eine Tasse Tee zuzubereiten, bietet es sich an, auf einen Wasserkocher zu setzen. Dieser verbraucht 50 Prozent weniger Energie als ein Elektroherd.
  • Wählen Sie zum Kochen stets eine Herdplatte, die im Hinblick auf ihren Durchmesser zur Größe des Topfes beziehungsweise der Pfanne passt. Ist das Kochgefäß kleiner als die Platte, geht wertvolle Energie verloren.
  • Entscheiden Sie sich – wenn möglich – für One-Pot-Gerichte. Denn je weniger Töpfe und Pfannen Sie zum Kochen benötigen, desto niedriger ist letztlich der Energieverbrauch. Nudeln und Soße können Sie beispielsweise häufig im selben Topf garen.
  • Wenn Sie sich ohnehin einen neuen Herd zulegen, empfehlen wir Ihnen, sich für einen Induktionsherd zu entscheiden. Ein solcher verbraucht nämlich 20 bis 30 Prozent weniger Strom als andere Herdarten und bringt die Topfinhalte besonders schnell auf die gewünschte Temperatur. Darüber hinaus lassen sich mit Induktionsherden Verbrennungen vermeiden, denn wenn die Kochplatten keinen Topf erkennen, erwärmen sie sich kaum oder gar nicht.
  • Sollten Sie keinen Induktionsherd nutzen, können Sie die Nachwärme Ihrer Kochplatten nutzen. Viele Herde können Sie bereits fünf bis zehn Minuten vor Ende der Garzeit abschalten oder auf eine niedrigere Stufe stellen, denn die Platten sind auch dann noch heiß genug, um für ein perfektes Endresultat zu sorgen.

3. Backofen

Auch beim Backen können Sie Strom sparen – und auch hier geht dies leichter, als Sie möglicherweise erwarten würden:

  • Sofern nicht unbedingt notwendig, sollten Sie auf das Vorheizen verzichten und stattdessen circa fünf bis sieben Minuten zur regulären Backzeit dazu addieren.
  • Halten Sie die Backofentür während des Backvorgangs geschlossen. Wenn Sie die Tür öffnen, sinkt die Innentemperatur und der Ofen muss viel Energie aufwenden, um die gewünschte Temperatur wieder zu erreichen.
  • Backen Sie möglichst mit Um- oder Heißluft statt mit Ober- oder Unterhitze. So können Sie rund 30 Prozent der Heizenergie sparen.
  • Nehmen Sie vor dem Backen alle nicht benötigten Bleche und Backformen aus dem Ofen. Andernfalls werden diese unter hohem Energieaufwand mit aufgeheizt.

4. Kühlschrank

Selbst wenn Sie sich einen Kühlschrank mit einer erstklassigen Energieeffizienz zugelegt haben, kann es vorkommen, dass Sie mehr Strom verbrauchen, als Sie eigentlich müssten. Durch kleine Maßnahmen können Sie den Verbrauch niedrig halten.

  • Der genaue Ort, an dem Ihr Kühlschrank steht, kann im Hinblick auf den Stromverbrauch ein entscheidender Faktor sein. Achten Sie darauf, dass die Sonne an der entsprechenden Stelle nicht allzu intensiv in den Raum strömt und dass der Herd möglichst weit entfernt ist. Jegliche Wärmequellen führen dazu, dass sich der Kühlschrank unter hohem Energieaufwand herunterkühlen muss.
  • Achten Sie darauf, dass Sie die Tür Ihres Kühlschranks nur so lange geöffnet lassen, wie es unbedingt nötig ist. Sobald das Innere auch nur leicht erwärmt wird, muss das Gerät verhältnismäßig viel Energie aufwenden, um wieder für niedrigere Temperaturen zu sorgen.
  • Ihr Kühlschrank sollte nicht übermäßig voll sein, denn andernfalls kann die kühle Luft zwischen den Lebensmitteln nicht zirkulieren. Gleichzeitig sollte er aber auch nicht komplett leer sein, ansonsten erwärmt sich das Innere des Kühlschranks besonders schnell, wenn die Tür geöffnet ist. Idealerweise sollte er zu circa zwei Dritteln gefüllt sein.
  • Stellen Sie keine warmen Speisen in den Kühlschrank. So verhindern Sie, dass sich dieser aufwärmt und unter hohem Energieaufwand wieder herunterkühlen muss.
  • Wenn Ihr Kühlschrank über ein Gefrierfach verfügt, sollten Sie dieses in regelmäßigen Abständen abtauen. Denn bereits eine dünne Eisschicht sorgt dafür, dass sich der Stromverbrauch um rund 50 Prozent erhöht.
  • Lassen Sie tiefgekühlte Lebensmittel vor der Weiterverarbeitung im Kühlschrank auftauen. Dadurch entlasten Sie den Kompressor.

5. Spülmaschine

Der Geschirrspüler dürfte für viele Menschen nicht mehr aus dem Haushalt wegzudenken sein. Kein Wunder, schließlich spart man mit dem praktischen Haushaltsgerät viel Zeit und der Komfort ist deutlich höher, als wenn man das Geschirr von Hand spülen würde. Hinzu kommt, dass die Spülmaschine auch in puncto Energieeffizienz überlegen ist – allerdings nur, wenn man einige wichtige Punkte beachtet.

  • Nutzen Sie möglichst sparsame Programme wie den Eco-Modus, bei denen das Wasser verhältnismäßig niedrige Temperaturen hat (außer, wenn die Verschmutzungen sehr stark sind) und verzichten Sie auf die Zeitvorwahl.
  • Wenn die Spülmaschine läuft, sollte sie gut gefüllt sein. Andernfalls verschwenden Sie unnötig Energie.
  • Eine regelmäßige Reinigung des Spülmaschinensiebs sorgt darüber hinaus für effizientere Spülgänge und eine längere Lebensdauer des Geräts.
  • Achten Sie darauf, dass sich die Spülmaschine nicht in den Standby-Modus versetzt.

Gut zu wissen

Viele elektronische Geräte – auch solche, die sich meist in der Küche befinden –, verfügen über einen Standby-Modus. Ist das jeweilige Gerät in diesem Zustand, ist es nur vermeintlich aus und verbraucht weiterhin Strom. Aufs ganze Jahr gesehen kommt dadurch ein unnötiger Energieverbrauch von bis zu 360 Kilowattstunden pro Haushalt zustande. Das ergibt einen Betrag von immerhin 108 Euro (bei einem Strompreis von 30 Cent pro Kilowattstunde). Aus diesem Grund empfiehlt es sich, bei längeren Abwesenheiten das betreffende Gerät vollständig auszuschalten oder sogar auszustecken.

6. Beleuchtung

Wer auf moderne LED-Leuchten statt auf konventionelle Glühbirnen setzt, der kann bis zu 90 Prozent des Energieverbrauchs einsparen. Aus diesem Grund lohnt es sich, die eigene Küche (und alle anderen Zimmer) mit LED-Leuchtmitteln auszustatten. Ganz nebenbei sind diese auch noch um einiges langlebiger als ihre Vorgänger: Satte 10.000 bis 15.000 Stunden halten LEDs normalerweise durch.

Tipp: Achten Sie beim Kauf der Leuchten auf technische Details wie etwa den Lichtstrom (in Lumen) und die Leistung (in Watt). So können Sie besonders effiziente Modelle ausfindig machen.