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Stromverbrauch einer Waschmaschine

Bildquelle: ©Adobe Stock / Text: Verivox

Wäschewaschen mit der Waschmaschine gehört zu den häufigsten Haushaltsarbeiten. Gerade deshalb steckt ein großes Sparpotenzial dahinter: Sei es bei der Dosierung des Waschmittels, dem Einstellen der Temperatur oder der Wahl des Waschmaschinenmodells. Mit der technologischen Weiterentwicklung ist der Stromverbrauch von Waschmaschinen in den vergangenen Jahren gesunken. Dass die Haushaltsgeräte der aktuellen Generation so sparsam arbeiten, ist vor allem auf die hohen Anforderungen der Europäischen Union zurückzuführen: Seit 2013 dürfen Hersteller nur noch Geräte der Energieeffizienzklasse A+ oder höher auf den Markt bringen. Mit ein paar Tricks können Verbraucher den Stromverbrauch ihrer Waschmaschine zusätzlich senken.

Das Wichtigste in Kürze

  • Eine moderne Waschmaschine verbraucht bei vier Waschgängen pro Woche zwischen 150 und 220 Kilowattstunden Strom jährlich.
  • Die jährlichen Stromkosten für die Waschmaschinen liegen damit zwischen 40 und 60 Euro.
  • Einen großen Einfluss auf den Stromverbrauch haben die Bauart des Geräts und sein Alter, aber ebenso das individuelle Nutzerverhalten.
  • Bei der Anschaffung einer neuen Waschmaschine sollten Verbraucher auf die Energieeffizienzklasse achten und eine Größe wählen, die ihrem Bedarf entspricht.

Wie hoch ist der Stromverbrauch einer Waschmaschine?

Bei der Ermittlung des jährlichen Strombedarfs einer Waschmaschine geht man von 220 Waschgängen pro Jahr aus. Ein Gerät der Energieeffizienzklasse A+ und einem Fassungsvermögen von sechs Kilogramm verbraucht dann etwa 220 Kilowattstunden (kWh). Bei einem gleichwertigen Gerät der Klasse A+++ liegt der Durchschnittswert bei 150 Kilowattstunden pro Jahr. Es gibt sogar Modelle, die weniger als 100 Kilowattstunden verbrauchen.

Wie viel Strom benötigt die Maschine pro Waschgang?

Wer den Stromverbrauch seiner Waschmaschine exakt ermitteln möchte, der benötigt ein Strommessgerät. Solche Geräte kann man beim Stromversorger oder der örtlichen Verbraucherzentrale ausleihen. Um den Strombedarf pro Waschgang zu ermitteln, müssen Verbraucher das Messgerät zwischen Steckdose und Waschmaschine schalten. Der jährliche Stromverbrauch lässt sich dann über diese Formel berechnen:

Jährlicher Stromverbrauch = Stromverbrauch pro Waschgang x Anzahl der Waschgänge pro Jahr

Welche Stromkosten verursacht eine Waschmaschine?

Bei aktuellen Geräten der Energieeffizienzklasse A+++ liegt der jährliche Stromverbrauch der Waschmaschine bei etwa 150 Kilowattstunden. Bei Stromkosten von 27 Cent je Kilowattstunde ergeben sich daraus 40 Euro pro Jahr. Dies entspricht weniger als 20 Cent pro Waschgang.

Alte Waschmaschinen haben einen höheren Stromverbrauch

Waschmaschinen, die älter als 15 Jahre sind, verbrauchen etwa 250 Kilowattstunden pro Jahr. Daraus resultieren Stromkosten von etwa 70 Euro. Noch ältere Geräte verbrauchen mitunter mehr als doppelt so viel Energie wie moderne Modelle. In solchen Fällen lohnt sich eine Neuanschaffung. Tendenziell gilt: Je häufiger die Maschine in einem Haushalt läuft, desto sinnvoller ist der Austausch des Altgeräts.

Was beeinflusst den Stromverbrauch einer Waschmaschine?

Es gibt mehrere Faktoren, die den Stromverbrauch einer Waschmaschine beeinflussen. Im Wesentlichen sind das die Bauart der Waschmaschine (Front- oder Toplader), das Fassungsvermögen der Trommel und das Baujahr des Geräts. Ein weiterer Faktor ist die Waschtemperatur. Wer seine Textilien bei 30 statt 60 Grad Celsius wäscht, der verbraucht 70 Prozent weniger Energie. Ebenfalls eine Rolle spielen die Schleuderzahl sowie die Dauer des Waschgangs: je höher beides, desto höher ist auch der Stromverbrauch.

Worauf sollten Verbraucher beim Kauf einer neuen Waschmaschine achten?

Als neue Waschmaschine empfiehlt sich ein Gerät der Effizienzklasse A+++, mindestens jedoch A++. Diese Geräte kosten in der Anschaffung zwar mehr als Waschmaschinen der Klasse A+, verursachen jedoch auf lange Sicht geringere Kosten als günstige Waschmaschinen. Außerdem ist es ratsam, die Auswahl an Sparprogrammen bei der Kaufentscheidung zu berücksichtigen. Denn auch über die lässt sich langfristig Geld sparen.

Ein weiteres Kriterium ist die Größe der Waschmaschine beziehungsweise das Fassungsvermögen der Trommel. Für einen Einpersonenhaushalt bietet sich beispielsweise ein schmales Toplader-Modell an. Waschmaschinen mit einer größeren Trommel sind eher für Familien mit Kindern empfehlenswert.

Der Wasserverbrauch einer Waschmaschine

Der jährliche Wasserverbrauch aktueller Modelle liegt zwischen 9.000 und 11.000 Litern. Auch hier sind 220 Waschgänge (bei 60 Grad Celsius) Grundlage der Berechnungen. Wie viel Wasser die jeweilige Maschine jährlich verbraucht, lässt sich übrigens auf dem EU-Energielabel nachlesen. Für einen Waschgang benötigen aktuelle Geräte bei voller Beladung durchschnittlich zwischen 45 und 60 Liter. Ein Kurzprogramm reduziert den Wasserverbrauch auf etwa 30 Liter pro Waschgang.

Tipps für energiesparendes Waschen

Es gibt mehrere Möglichkeiten, den Stromverbrauch beim Wäschewaschen zu senken:

  • Kleidung bei niedrigen Temperaturen waschen: Für gewöhnliche Verschmutzungen reicht eine Wassertemperatur von 30 bis 40 Grad Celsius aus.
  • Auf die Vorwäsche verzichten: Wer hartnäckige Flecken vorbehandelt und auf das Vorwäsche-Programm verzichtet, sorgt dafür, dass die Maschine weniger Wasser erwärmen muss und somit auch weniger Energie verbraucht.
  • Das Energiesparprogramm verwenden: Durch den entsprechenden Modus dauert der Waschgang zwar länger, doch Verbraucher sparen sowohl Energie als auch Wasser.
  • Fassungsvermögen ausnutzen: Prinzipiell empfiehlt es sich, die Trommel immer komplett zu füllen. Das reduziert die Anzahl der Waschgänge und senkt den Stromverbrauch.

Waschtemperatur senken

Auf den Etiketten von Kleidungsstücken ist die empfohlene Waschtemperatur vermerkt. Die angegebene Temperatur kann jedoch ohne Probleme eine Stufe niedriger eingestellt werden. So wird 60-Grad-Wäsche auch bei 40 oder sogar nur 30 Grad ausreichend sauber. Das senkt den Stromverbrauch um fast die Hälfte. Wer von 40 auf 30 Grad zurückschaltet, spart gut ein Drittel an Energie. Neuere Waschmaschinen haben sogar eine 20-Grad-Taste für nur leicht verschmutzte Wäsche.

Flecken sollten vor der Waschmaschine mit der Hand in kaltem Wasser und mit Seife ausgewaschen werden. Ein bewährtes und wirksames Fleckenmittel ist Gallseife. Der Fleck kann auch mit einem Vollwaschmittel oder enzymhaltigen Waschmitteln vorbehandelt werden, unempfindliche Wäsche wird darin eingeweicht. Trotz allem ist eine 60-Grad-Wäsche hin und wieder unerlässlich, sonst siedeln sich Bakterien in der Waschmaschine an. Es empfiehlt sich, dies alle 14 Tage oder bei jeder fünften Wäsche zu tun.

Wasch- und Spülmaschinen: Kurzprogramme oft zu teuer

Beim Einsatz von Kurz- oder Schnellprogrammen bei Wasch- und Spülmaschinen, um Strom und Geld zu sparen, sollten Verbraucher vorsichtig sein. Diese Programme verbrauchen oft mehr Strom als längere Programme und können in Bezug auf die Sauberkeit nicht mithalten. Die längsten Programme sind die saubersten und am kosteneffektivsten. Die sogenannten Eco-Programme sind besonders sparsam und effizient, haben aber Laufzeiten von bis zu drei Stunden. Durch die längere Laufzeit können die Reinigungsmittel besser einwirken und die Maschine muss das Wasser nicht so stark erhitzen.

Alternative Startzeitvorwahl für den Waschgang

Eine Alternative zum Schnellwaschgang ist die Startzeitvorwahl, die von modernen Wasch- und Geschirrspülmaschinen angeboten wird. Mit dieser Funktion können Nutzer die Maschine so programmieren, dass sie zur gewünschten Zeit fertig ist. Der Programmbeginn kann in Schritten von einer bis zu einer halben Stunde von einer bis zu 24 Stunden vorgewählt werden. So können Verbraucher das Sparprogramm bequem über mehrere Stunden laufen lassen und das Gerät ist fertig, wenn sie zum Beispiel abends nach Hause kommen. Es ist jedoch wichtig, ein Gerät mit Komplettschutz vor Wasserschäden zu verwenden, wenn die Programmvorwahl genutzt wird.

Sparen beim Waschmittel

Sparen lässt sich auch beim Waschmittelkauf: Laut den Experten benötigt ein Haushalt nur drei Produkte. Ein Farbwaschmittel für bunte Wäsche, ein Feinwaschmittel für Wolle und Seide und ein Vollwaschmittel mit optischen Aufhellern und Bleichmitteln. Damit sind sie für helle Wäsche geeignet. Die Bleichmittel entfalten ihre volle Wirkung eigentlich bei 60 Grad – dank sogenannter Bleichmittel-Aktivatoren wirken sie aber auch bei 40 Grad schon sehr gut.

Die Dosierung hängt neben der Wasserhärte vom Grad der Verschmutzung ab – und dieser wird oft überschätzt. Stark verschmutzte und damit waschintensive Wäsche gibt es nur selten. Darunter fällt etwa Wäsche, die beim Handwerken, auf Baustellen oder in Autowerkstätten dreckig wird oder wenn Kinder draußen spielen. Nur diese muss in den Vorwaschgang. Die Alltagsklamotten der meisten Erwachsenen sind in der Regel nicht so dreckig.