Stromanbieter fürs Elektroauto: Welche Möglichkeiten gibt es?
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Mittlerweile haben auch die Energielieferanten erkannt, dass Elektromobilität ein großes Thema ist. Deshalb finden sich am Markt immer mehr Stromanbieter fürs Elektroauto . Es gibt sowohl Grundversorger als auch überregionale Stromlieferanten, die ihr Portfolio bereits um entsprechende Tarife erweitert haben. Worauf Sie bei der Wahl eines Stromanbieters für E-Autos achten müssen, können Sie im nachfolgenden Ratgeber nachlesen.
Mit dem passenden Stromanbieter das E-Auto günstig zuhause laden
Die meisten Halter eines Elektroautos laden den Akku ihres Fahrzeugs vorrangig zuhause auf. Ein E-Auto direkt am Wohnort mit Strom zu betanken, ist nicht nur komfortabel, sondern meist auch günstiger als der Halt an einer öffentlichen Ladesäule. Die erste Möglichkeit besteht darin, einen gewöhnlichen Stromtarif zu nutzen. Der Kilowattstundenpreis fällt hier zwar vergleichsweise hoch aus, dafür entstehen keine Zusatzkosten. Wer möglichst wenig für Ladestrom ausgeben möchte, sollte einen Anbietervergleich durchführen und zu einem günstigen Lieferanten wechseln. Dies gilt insbesondere für Haushalte, die Strom vom Grundversorger beziehen. Selbst mit einem Ökostromtarif ist es oftmals möglich, zu sparen.
Aber Achtung: Hinter manchem als E-Auto-Stromtarif beworbenen Angebot verbirgt sich letztlich ein gewöhnlicher Tarif. In solch einem Fall stellt die Bezeichnung einen Marketing-Trick dar, um Elektroauto-Besitzer als Neukunden zu gewinnen. Häufig lassen sich günstigere Stromtarife am Energiemarkt finden, weshalb diese Angebote nicht immer eine Empfehlung wert sind.
Die Spezialtarife der Stromanbieter für Elektroautos: Vor allem für Vielfahrer interessant
Die zweite Option stellt ein Stromanbieter mit E-Auto-Tarif dar. Dabei handelt es sich vor allem um regionale Energielieferanten. Um ein entsprechendes Angebot in Anspruch nehmen zu können, ist ein zweiter Stromzähler notwendig. Dessen Installation sorgt ebenso für zusätzliche Kosten wie die Grundgebühr. Sie sollten zudem bedenken, dass der Netzbetreiber bei einem solchen Tarif im Falle einer Überlastung die Stromlieferung drosseln und sogar vorrübergehend unterbrechen darf. Dazu kommt es allerdings recht selten und insbesondere während der nächtlichen Stunden so gut wie nie. Als Ausgleich für diese Einschränkung fällt der Strompreis um einige Cent günstiger aus.
Besonderer Hinweis: Um mit günstigem Autostrom beliefert werden zu können, müssen Sie bei vielen Energieversorgern nachweisen, dass Sie tatsächlich ein Elektroauto besitzen. Dazu ist es erforderlich, dem Stromanbieter eine Kopie der Zulassungsbescheinigung Teil 1 (früher als Fahrzeugschein bezeichnet) zukommen zu lassen. Allerdings richten sich derartige Tarife für gewöhnlich ausschließlich an vollelektrische Autos und nicht an Plug-in Hybride.
Tendenziell eignen sich die Spezialtarife nicht für jeden Besitzer eines E-Fahrzeugs. Ob sich der Wechsel zu einem speziellen Stromanbieter fürs Elektroauto anbietet, hängt insbesondere vom Fahrverhalten ab. Sinnvoll ist ein solcher Tarif vor allem für Pendler sowie Personen, die pro Jahr mindestens 10.000 Kilometer fahren und das E-Auto vorwiegend zuhause laden.
Stromanbieter von Elektroauto-Ladestationen im öffentlichen Raum
An vielen öffentlichen Ladestationen besteht mittlerweile auch die Möglichkeit, mit Bargeld oder via Kreditkarte zu zahlen. In vielen Fällen sind jedoch immer noch Ladekarten oder Lade-Apps notwendig, um Stromtankstellen nutzen zu können. Das Feld der E-Auto-Ladekarten-Anbieter lässt sich größtenteils in zwei Gruppen unterteilen: Es gibt regionale Ladesäulenbetreiber und sogenannte Roaming-Netzwerke. Letztere ermöglich den Zugriff auf die Ladestationen verschiedener Anbieter. Teilweise besteht sogar die Möglichkeit, das Elektroauto EU-weit bei den Partnern des jeweiligen Netzwerks zu laden. Eigene Ladesäulen betreiben Roaming-Anbieter in der Regel nicht.
Die Ladekosten variieren sehr stark. Dies begründet sich einerseits damit, dass es mit Normal- und Schnellladepunkten zwei unterschiedliche Arten von Stromtankstellen gibt. Andererseits geht der Umstand darauf zurück, dass an den Ladesäulen verschiedene Abrechnungssysteme Verwendung finden. Während ein Stromanbieter Ihnen die Lademenge in Rechnung stellt, hängen die Kosten bei einem anderen Säulenbetreiber von der Ladezeit ab. Es lassen sich auch zahlreiche Anbieter finden, bei denen eine Pauschale je Ladevorgang anfällt. Die nachfolgende Übersicht veranschaulicht die aktuellen Preisniveaus:
Kosten an Normalladestationen
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Kosten an Schnellladestation
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25 bis 40 Cent je Kilowattstunde | 35 bis 50 Cent je Kilowattstunde |
5 bis 10 Cent minütlich | 25 bis 35 Cent minütlich |
bis circa 10 Euro je Ladevorgang | bis circa 15 Euro je Ladevorgang |
Manche Stromanbieter für Elektroautos kombinieren die Abrechnungsmodelle mit einer monatlichen Grundgebühr. Für Energielieferanten bedeutet diese eine konstante Einnahmequelle, wohingegen E-Auto-Besitzer von niedrigeren Kosten an der Ladesäule profitieren. Es gibt sogar Stromanbieter mit Elektroauto-Flatrates. Hier zahlen Sie eine deutlich höhere Grundgebühr, können die Ladesäulen des Unternehmens jedoch nach Belieben nutzen. Da für das E-Auto-Laden je nach Anbieter sehr unterschiedliche Kosten anfallen, ist ein Autostrom-Vergleich – beispielsweise bei Verivox – sinnvoll.