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Ladekosten eines E-Autos: Welche Kosten beim Laden anfallen

Bildquelle: ©Adobe Stock / Text: Verivox

Wer über die Anschaffung eines Elektrofahrzeugs nachdenkt, möchte natürlich wissen, wie hoch die Ladekosten für ein E-Auto ausfallen. Verglichen mit den Preisen für den Kraftstoff von Verbrennungsmotoren sind die Stromkosten deutlich niedriger. Im konkreten Einzelfall können sich jedoch sehr unterschiedliche Kosten ergeben. Einen großen Einfluss auf die Ladekosten Ihres E-Autos hat der Umstand, wo Sie den Akku des Wagens aufladen.

Das Wichtigste in Kürze

  • Mit einem gewöhnlichen Tarif für Haushaltsstrom ergeben sich Kosten von etwa 30 Cent je Kilowattstunde.
  • Wer mindestens 10.000 Kilometer im Jahr fährt und das Fahrzeug oft zuhause lädt, für den lohnen sich spezielle Autostromtarife.
  • Aufgrund unterschiedlicher Abrechnungssysteme variieren die Kosten an öffentlichen Normal- und Schnellladestationen sehr stark.
  • Elektroautos punkten nicht nur mit niedrigeren Kraftstoffkosten als Verbrenner, sondern schneiden bei Berücksichtigung sämtlicher Kostenfaktoren oftmals ebenfalls besser ab.

Das Elektroauto zuhause laden: Kosten vom gewählten Stromtarif abhängig

Wenn Sie Ihr Elektroauto an einer heimischen Steckdose oder einer Wandladestation laden, liegen die Kosten je Kilowattstunde abhängig vom Stromtarif bei circa 30 Cent. Hat der Akku eine Kapazität von 40 Kilowattstunden, ergeben sich Ladekosten fürs E-Auto von 12 Euro. Liegt die Speicherkapazität der Batterie bei 80 Kilowattstunden, sind es 24 Euro. Verbraucht das Auto beispielsweise 15 Kilowattstunden auf einer Strecke von 100 Kilometern, entspricht dies Kosten von 4,50 Euro.

Besonderer Hinweis: Wer bisher noch nie den Stromlieferanten gewechselt hat und demzufolge Energie über den Grundversorger bezieht, zahlt in der Regel mehr als nötig. In diesem Fall ist ein Stromanbieter-Vergleich sinnvoll, um die Elektroauto-Ladekosten zu minimieren.

Als Vielfahrer von speziellen Tarifen für Autostrom profitieren

Neben den herkömmlichen Tarifen für Haushaltsstrom lassen sich auch Anbieter mit speziellen Autostromtarifen ausfindig machen. Wer sich für ein derartiges Angebot entscheidet, benötigt jedoch einen zweiten Stromzähler, dessen Installation zusätzliche Kosten verursacht. Außerdem fällt hier eine Grundgebühr an. Aufgrund des um einige Cent niedrigeren Strompreises kann sich ein entsprechender Tarif dennoch lohnen. Die Bedingung dafür ist jedoch, dass Sie viel mit dem Auto fahren und den Akku häufig zuhause laden.

Ladekosten fürs E-Auto an öffentlichen Ladestationen

An öffentlichen Stromtankstellen gibt es eine ganze Reihe von Bezahlmodellen, mit denen Säulenbetreiber die Ladekosten berechnen. Neben der Abrechnung nach Lademenge oder Zeit beinhaltet der Tarif-Dschungel auch Pre- und Post-Paid-Modelle, Tarife mit Grundgebühr und ermäßigtem Kilowattstundenpreis, Pauschalpreise je Ladevorgang und Flatrates. Dazu kommt noch, dass es neben gewöhnlichen Wechselstrom-Ladesäulen (AC) auch Gleichstrom-Ladestationen (DC) gibt. Letztere zeichnen sich durch eine deutlich höhere und somit schnelle Ladeleistung aus, die jedoch mit höheren Preisen einhergeht.

Abrechnung nach Kilowattstunden

Je nach Stromanbieter liegen die Preise je Kilowattstunde an gewöhnlichen Ladestationen bei etwa 25 bis 40 Cent. An Schnellladepunkten fallen 35 bis 50 Cent an. Wenn Sie beispielsweise 40 Kilowattstunden zu einem Preis von 40 Cent je Kilowattstunde tanken, liegen die Elektroauto-Ladekosten bei 16 Euro. Bei einem Verbrauch von 15 Kilowattstunden ergeben sich für 100 Kilometer Kosten in Höhe von sechs Euro.

Abrechnung nach Nutzungsdauer

Bei diesem Bezahlsystem fallen die Unterschiede zwischen AC- und DC-Ladestationen recht beträchtlich aus. Während Sie an Normalladepunkten mit fünf bis zehn Cent je Minute rechnen müssen, verlangen die Betreiber von Schnellladestationen 25 bis 35 Cent pro Minute. Je nach genutzter Stromtankstelle liegen die Ladekosten fürs E-Auto zwischen drei Euro und 21 Euro.

Für Besitzer eines Elektroautos mit geringer Ladeleistung erweist sich das Abrechnungsmodell als nachteilhaft. Um die Kosten gering zu halten, empfiehlt es sich in diesem Fall, entsprechende Ladestationen zu meiden.

Pauschaler Preis pro Ladevorgang

Auch die Pauschalpreise hängen von der Art der Stromtankstelle ab, die Sie zum Laden des Akkus nutzen. An AC-Stationen fallen fünf bis zehn Euro an. An DC-Ladesäulen bewegen sich die Kosten im Bereich von zehn bis 15 Euro. Wie lange das Auto an der Stromtankstelle steht und wie viel Strom es zieht, hat hier keine Auswirkungen auf die Ladekosten. Das bedeutet, dass Sie je Kilowattstunde umso weniger zahlen, desto mehr Energie Sie tanken. Daher lohnt sich dieses Abrechnungssystem vor allem für Fahrzeuge mit großer Akkukapazität.

Bezahlmethoden an öffentlichen Ladestationen

An öffentlichen Ladestation kann über verschiedene Methoden bezahlt werden. Folgende Möglichkeiten stehen zur Auswahl:

  • Bezahlen per Ladekarte: Die Rechnung wird am Monatsende meist per Lastschriftverfahren des hinterlegten Kontos beglichen. Vorteil hierbei ist, dass häufig eine Grundgebühr bei dieser Bezahlmethode entfällt. Jedoch gilt die Ladekarte nur für bestimmte Betreiber.
  • Bezahlen per App: Hier erfolgt die Zahlung meist unmittelbar nach der Ladung per Direktzahlung. Häufig fällt jedoch eine Grundgebühr zusätzlich zum Ladepreis an.
  • Bezahlen per EC- oder Kreditkarte: Diese Methode wird an wenigen Ladesäulen angeboten. Die Bezahlung ist nur dann möglich, wenn ein entsprechendes Kundenkonto zur Authentifizierung vorliegt.
  • Bezahlen per SMS: In seltenen Fällen ist auch eine Bezahlung per SMS möglich. Die Kosten werden über das Prepaid-Guthaben oder dem Mobilfunkvertrag abgerechnet, wobei es zu beachten gilt, dass der jeweilige Mobilfunkanbieter diese Zahlungsart auch zulässt.

Weitere Kostenfaktoren berücksichtigen

Von Seiten des ADACs wurde Anfang 2020 eine Studie veröffentlicht, in welcher der Automobilclub nicht nur die Ladekosten fürs E-Auto berücksichtigt hat, sondern auch alle weiteren Kostenfaktoren. Dazu gehören beispielsweise die Kfz-Versicherung, die Kfz-Steuer und der Aufwand für Wartungs- beziehungsweise Reparaturarbeiten. Bei seinen Berechnungen ging der ADAC von einer fünfjährigen Haltedauer und unterschiedlichen jährlichen Kilometerleistungen aus. Wie die folgende Tabelle beispielhaft für eine Fahrleistung von 15.000 Kilometern pro Jahr aufzeigt, schnitten Elektrofahrzeuge im Vergleich zu Autos mit Verbrennungsmotor in vielen Fällen besser ab:

BMW

Modell
Genutzter Kraftstoff
Kosten je 100 Kilometer in Euro
i3 (125 Kilowatt) Strom 49,8
118i (103 Kilowatt) SuperPlus 55,8
225xe (165 Kilowatt) SuperPlus/Strom 55,9
225i (170 Kilowatt) SuperPlus 68,2

Jaguar

Modell
Genutzter Kraftstoff
Kosten je 100 Kilometer in Euro
i-Pace EV 400 S (294 Kilowatt) Strom 97,5
F-Pace 30t (221 Kilowatt) Super 89,7

VW

Modell
Genutzter Kraftstoff
Kosten je 100 Kilometer in Euro
e-Golf (100 Kilowatt) Strom 43,6
Golf VIII 1.5 eTSI (110 Kilowatt) Super 59