Der Strompreis fürs E-Auto
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Immer mehr Menschen denken über die Anschaffung eines Elektrofahrzeugs nach. Infolgedessen taucht häufig die Frage auf, wie hoch der Strompreis für ein E-Auto beziehungsweise das Laden seines Akkus überhaupt ausfällt. Da sehr unterschiedliche Ladekosten anfallen können, lässt sich keine allgemeine Antwort geben. Entscheidend ist in diesem Zusammenhang, wo Sie Ihr E-Auto mit Strom befüllen.
Das Wichtigste in Kürze
- Wer sein E-Auto mit Haushaltsstrom lädt, zahlt durchschnittlich 30 Cent je Kilowattstunde.
- Mit einem speziellen Autostrom-Tarif liegen die Kosten für das Laden an der heimischen Wallbox im Durchschnitt bei 25 Cent.
- An öffentlichen Ladestationen rechnen die Betreiber vor allem auf Grundlage der Lademenge oder -zeit ab, oftmals erheben sie jedoch auch eine Pauschale.
- Das Laden an einer AC-Stromtankstelle ist in der Regel günstiger als das Tanken an einer Schnellladesäule, dem sogenannten DC-Ladepunkt.
Der E-Auto-Strompreis beim Laden zuhause
In den meisten Fällen wird das Elektroauto auf dem heimischen Stellplatz, unter dem eigenen Carport oder in der auf dem Grundstück befindlichen Garage – also zuhause – geladen. Der Strompreis beim E-Auto-Tanken hängt hier vom gewählten Stromtarif ab. Aktuell liegen die Strompreise für eine Kilowattstunde bei etwa 30 Cent. Im Durchschnitt haben E-Autos auf einer Fahrstrecke von 100 Kilometern einen Verbrauch von 15 Kilowattstunden, womit sich hier Kosten in Höhe von 4,50 Euro ergeben.
Unser Tipp:
Um die Ladekosten zu minimieren, bietet sich ein Stromanbieter-Vergleich an. Da immer wieder neue Energielieferanten am Markt auftauchen und Neukunden oftmals von Wechselprämien profitieren, ist es empfehlenswert, jedes Jahr nach dem günstigsten Anbieter zu schauen. Ein Wechsel lohnt sich insbesondere für Verbraucher, die Strom vom oftmals sehr teuren Grundversorger erhalten.
Niedrigerer Strompreis für E-Autos dank Spezialtarif
Insbesondere manch regionaler Stromlieferant bietet mittlerweile auch spezielle Stromtarife für Elektroautos an. Der wesentliche Vorteil eines solches Tarifs besteht darin, dass Sie günstiger tanken – in der Regel nachts, wenn das Fahrzeug sowieso auf dem Grundstück steht. Der Strompreis für das Elektroauto sinkt damit im Durchschnitt um fünf Cent je Kilowattstunde.
Von Nachteil ist jedoch, dass Sie einen zusätzlichen Stromzähler benötigen, der Installationskosten im unteren dreistelligen Bereich nach sich zieht. Darüber hinaus kann der Energielieferant in Phasen einer Überlastung den Strom drosseln, um die Versorgung der Allgemeinheit sicherzustellen.
Besonderer Hinweis:
Mit ihren Autostrom-Tarifen richten sich die Stromversorger im Regelfall ausschließlich an Besitzer reiner Elektrofahrzeuge. Plug-in Hybride bleiben meist außen vor.
Wer günstigen Autostrom erhalten möchte, muss oftmals einen Nachweis erbringen, wirklich im Besitz eines Elektrofahrzeugs zu sein. Für gewöhnlich verlangt der Stromanbieter, ihm eine Kopie der Zulassungsbescheinigung Teil 1 zuzuschicken. Zusätzlich besteht die Notwendigkeit, dass der Netzbetreiber die Wandladestation als steuerbare Verbrauchseinrichtung einschätzt. Allerdings lohnen sich derartige Tarife vor allem für Personen, die oft mit dem Auto unterwegs sind und es überwiegend zuhause laden.
Der Strompreis fürs E-Auto beim Laden an öffentlichen Stromtankstellen
Was den Strompreis an E-Auto-Tankstellen betrifft, gestaltet es sich schwierig, den Überblick zu behalten. Es gibt nicht nur eine Vielzahl von Ladesäulenbetreibern, sondern auch zahlreiche Abrechnungsmodelle. Bei einigen Anbietern ist die Lademenge ausschlaggebend, bei anderen die Ladezeit und manchmal fällt eine Pauschale an. Darüber hinaus arbeitet manches Unternehmen mit Pre- oder Post-Paid-Systemen. Auch Angebote mit Grundgebühr und einem günstigeren E-Auto-Strompreis sind nicht unüblich. Aufgrund der zahlreichen Bezahlsysteme variieren die Kosten an öffentlichen Ladestationen sehr stark.
Das starke Preisgefälle geht auch darauf zurück, dass es mit AC- und DC-Ladesäulen zwei unterschiedliche Arten von Stromtankstellen gibt. Erstere arbeiten mit Wechselstrom, letztere mit Gleichstrom. Da an DC-Stationen wesentlich höhere Ladegeschwindigkeiten möglich sind, berechnen die Betreiber in der Regel auch höhere Kosten. Die nachfolgenden Abschnitte gehen detaillierter auf die wichtigsten Abrechnungsarten ein.
Abrechnung nach Lademenge
An Normalladestationen müssen Sie mit Preisen von 25 bis 40 Cent je Kilowattstunde rechnen. An einer Schnellladesäule liegt der Strompreis fürs E-Auto-Tanken dagegen bei 35 bis 50 Cent. Bei einem Verbrauch von 15 Kilowattstunden auf 100 Kilometern fallen demnach Kosten von 3,75 bis 7,50 Euro an.
Abrechnung nach Ladezeit
An den weitaus häufiger vorhandenen AC-Ladestationen werden 5 bis 10 Cent je Minute fällig. Wer mit einer höheren Leistung als 22 Kilowatt laden möchte, muss 25 bis 35 Cent je Minute bezahlen. Bei diesem Bezahlmodell liegen die Kosten pro Stunde mitunter bei weniger als 5 Euro, teilweise aber auch bei über 20 Euro. Wenn das Elektroauto nur über eine geringe Ladeleistung verfügt, können vergleichsweise hohe Kosten entstehen. Daher rät es sich gegebenenfalls an, nicht an Ladestationen anzuhalten, die nach Zeit abrechnen.
Pauschaler Strompreis fürs E-Auto je Ladevorgang
Auch bei den Pauschalpreisen gibt es beträchtliche Unterschiede zwischen einzelnen Betreibern. Während an gewöhnlichen Ladestationen maximal 10 Euro anfallen, sind es an Schnellladepunkten meist 10 bis 15 Euro. Um zu einem möglichst niedrigen Kilowattstundenpreis zu gelangen, ist es ratsam, hier so viel Strom wie möglich zu tanken.