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Zweifel an Informationspolitik des Atombetreibers Tepco wächst

Bildquelle: ©Adobe Stock / Text: dpa

Tokio - In Japan häufen sich die Zweifel an der Informationspolitik des Betreibers der Atomruine in Fukushima. Der Energiekonzern Tepco gab zu, dass das Einpumpen von Meerwasser zur Kühlung des Reaktors 1 kurz nachdem die Katastrophe geschehen war, nicht wie zunächst behauptet für etwa eine Stunde unterbrochen worden war. Industrieminister Banri Kaieda kündigte daraufhin am Freitag an, prüfen lassen zu wollen, warum Tepco der Atomaufsichtsbehörde gegenüber falsche Angaben gemacht habe. Die Aufsichtsbehörde wies den Betreiber an, den eingereichten Bericht zu korrigieren.

Tepco hatte zunächst erklärt, einen Tag nach dem Megabeben und Tsunami vom 11. März mit der Zufuhr von Meerwasser in den Reaktor 1 begonnen zu haben. Daraufhin habe man jedoch erfahren, dass das Büro des Premierministers Bedenken habe, woraufhin die Pumparbeiten angeblich für 55 Minuten unterbrochen wurden. Nach diesem Bericht kam es zum Streit mit der Regierung. Premier Naoto Kan wies den Verdacht später zurück, er habe das Einstellen der Pumparbeiten befohlen. Nun korrigierte Tepco seine Angaben. Der Chef des AKW, Masao Yoshida, habe vielmehr die Arbeiter angewiesen, in den kritischen Stunden nach dem Tsunami weiter Meerwasser einzupumpen.

Der Betreiber leitet noch immer Wasser in die Reaktoren. Der Tsunami hatte die Kühlsysteme zerstört, daraufhin kam es zur teilweisen Kernschmelze. Durch das ununterbrochene Einpumpen von Wasser sollen die zum großen Teil geschmolzenen Brennstäbe gekühlt werden. Zunächst war Meerwasser benutzt worden, was jedoch die Gefahr birgt, dass sich an den Brennstäben Salz festsetzt und dadurch der Kühleffekt beeinträchtigt wird. Daher setzen die Reparaturtrupps inzwischen frisches Wasser ein. Die riesigen Mengen an nun verstrahltem Wasser behindern jedoch die Reparaturarbeiten.