Zukünftig höhere Renditen für Stromautobahn-Betreiber?
Stand: 26.10.2011
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Berlin - Zeitungsberichten zufolge könnten die vier Betreiber der deutschen Stromautobahnen mit höheren Renditen als bisher geplant rechnen. Ein Vertreter der zuständigen Bundesnetzagentur sagte gegenüber der "Süddeutschen Zeitung": "Es kann sein, dass sich unsere Vorgaben ändern."
Ein Sprecher sagte auf dpa-Anfrage: "Der Prozess ist noch nicht abgeschlossen." Eine Entscheidung über die Renditen solle Ende Oktober oder Anfang November fallen. Zuletzt hatte es Kritik gegeben, dass die erlaubten Gewinnmargen für Netzbetreiber zu gering seien, etwa um den Bau tausender Kilometer neuer Stromautobahnen im Zuge der Energiewende zu finanzieren.
"Bei uns sind viele prüfenswerte Sachargumente eingegangen, die wir natürlich genau auswerten. Das letzte Wort über die Höhe der Eigenkapitalrendite ist noch nicht gesprochen", sagte Behördenpräsident Matthias Kurth der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung".
Offen zeigte sich Kurth laut "FAZ" auch für die Forderungen der Netzbetreiber nach einem schnelleren Kapitalrückfluss. Die Kosten neuer Netze dürften bisher erst zwei Jahre nach Abschluss einer Investition in die Netzentgelte einfließen. Kurth sagte dem Blatt: "Wir schätzen, dass dafür insgesamt mehr als zehn Milliarden Euro aufgebracht werden müssen. Wer solche Aufgaben zu stemmen hat, ist auf sofortige Rückflüsse seines Kapitals angewiesen."
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