ZEW: Erneuerbare Energien schaffen langfristig Arbeitsplätze
Stand: 08.06.2011
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Berlin/Mannheim - Durch den Ausbau der erneuerbaren Energien werden nach Einschätzung des Zentrums für Wirtschaftsforschung (ZEW) zusätzliche Arbeitsplätze in Deutschland entstehen. "Die langfristige Technologie-Führerschaft auf den Exportmärkten ist entscheidend für zusätzliche Arbeitsplätze", sagte der ZEW-Umweltmanagement-Experte Andreas Löschel der Nachrichtenagentur dpa.
Berechnungen des ZEW hätten ergeben, dass jedes Prozent Anteil am Weltmarkt für erneuerbare Energien rund 24.000 neue Arbeitsplätze bringen könne. Je mehr man vom Kuchen der erneuerbaren Energien im globalen Maßstab abbekomme, umso mehr Beschäftigung werde auch in Deutschland geschaffen.
Löschel gab aber zu bedenken, dass auch Jobs in anderen Bereichen verloren gehen dürften. Durch die Energiewende würden Nachfrage und Investitionen in anderen Bereichen verdrängt. In einer Studie für Baden-Württemberg habe das ZEW einen Zuwachs von rund 10.000 Arbeitsplätzen errechnet. Allerdings müsse man bedenken, dass in dem Bundesland fast vier Millionen sozialversicherungspflichtige Beschäftigte arbeiteten. "Das heißt: Ein Job-Wunder ist hier nicht zu erwarten." Es komme vor allem zu einer Verlagerung von Arbeitsplätzen.
Insgesamt sei der deutsche Markt in einer sehr guten Position - vor allem bei der Windenergie. "In anderen Bereichen, etwa bei der Photovoltaik, finden sich mittlerweile aber die größten Unternehmen schon in China, nicht mehr in Deutschland." Daher gelte es, weiter hart zu arbeiten.
Diese Entwicklung werde sich auch auf die Ausbildung und die künftigen Berufsbilder auswirken. So dürften sich Studiengänge - etwa bei den Ingenieuren oder in der Architektur - künftig viel stärker an Fragestellungen im Zusammenhang mit den erneuerbaren Energien ausrichten. Nach seiner Einschätzung wird es aber auch neue Ausbildungsberufe geben - Stichwort: Energieeffizienz von Gebäuden. "In Zukunft werden Leute gefragt sein, die solche Gebäude energieeffizient bauen können."