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Zeitung: RWE verkauft Teil der Hochspannungsnetz-Gesellschaft

Bildquelle: ©Adobe Stock / Text: dpa

Essen/Dortmund - Laut Zeitungsangaben verkauft der Energiekonzern RWE einen Teil seiner Hochspannungsnetz-Gesellschaft Amprion an einen Rentenfonds. RWE wollte am Dienstag einen entsprechenden Bericht der "Westfälischen Rundschau" (Mittwoch) jedoch nicht kommentieren. Mit dem Teilverkauf des Unternehmens, bei dem 850 Mitarbeiter beschäftigt sind, käme RWE dem Drängen der Brüsseler Kartellwächter nach, die eine Entflechtung von Stromproduktion und Stromtransport gefordert hatten. Die Mitbewerber E.ON und Vattenfall kamen dieser Auflage bereits nach und verkauften ihre Netze. Amprion mit Sitz in Dortmund wurde vor 13 Monaten aus dem RWE-Konzern ausgegliedert, befindet sich jedoch weiterhin in Besitz der RWE.

Nach dpa-Informationen holt sich RWE einen Partner für Amprion nicht nur wegen der drängenden Kartellwächter ins Boot. Vielmehr stehen beim Hochspannungsnetz hohe Investitionen an. Ganz will RWE Amprion nicht verkaufen, weil das Netzgeschäft wichtiger Teil der Strategie als integrierter Versorger sei.

Amprion betreibt in Deutschland ein Netz mit 11 000 Kilometern Länge, über das nach Unternehmensangaben 27 Millionen Kunden versorgt werden. Es verbindet unter anderem den Strom-Erzeugungsschwerpunkt Rhein/Ruhr mit den Wasserkraftwerken in den Alpen, wo überschüssige Stromproduktion in Speicherkraftwerken genutzt wird. Durch seine zentrale Lage in Europa ist das Amprion-Übertragungsnetz eine wichtige Drehscheibe für den Stromhandel zwischen Nord und Süd sowie zwischen Ost und West. Amprion hatte für die nächsten zehn Jahre nach Zeitungsangaben Investitionen von drei Milliarden Euro angekündigt. Der Ausbau ist deshalb wichtig, da unter anderem die meist in Norddeutschland produzierte Windenergie in den Süden Deutschlands transportiert werden muss.