Zeitung: RWE erwägt Verkauf von Vertriebstöchtern
Stand: 02.08.2011
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Hamburg - Der Energieriese RWE prüft laut Informationen der Financial Times Deutschland (Dienstag) einen Verkauf mehrerer Tochterfirmen für den Vertrieb von Strom und Gas. Im Mittelpunkt der Überlegungen stünden die Frankfurter Süwag Gruppe, der Saarbrücker Versorger VSE und die Koblenzer Elektrizitätswerke, schreibt das Blatt. 2010 erzielten die Töchter dem Bericht zufolge zusammen rund 3,2 Milliarden Euro Umsatz. Das entspreche etwa einem Sechstel des inländischen Vertriebsgeschäfts des zweitgrößten deutschen Energiekonzerns. Ein RWE-Sprecher wollte den Bericht nicht kommentieren.
Der RWE-Vorstand durchkämmt derzeit den Konzern nach verkaufsfähigen Töchtern, um den Finanzspielraum des Konzerns zu sichern. Vorstandschef Jürgen Großmann hat die Trennung von Beteiligungen im Wert von 8 Milliarden Euro angekündigt. Dem Aufsichtsrat will er bei einer außerordentlichen Sitzung am kommenden Montag seine Pläne präsentieren. An den zum Verkauf stehenden Regionaltöchtern hält RWE laut "FTD" Mehrheiten bis zu 78 Prozent, zudem sind jeweils die Kommunen beteiligt.
Bisher ist erst ein kleiner Teil des RWE-Verkaufsprogramms realisiert. So gehen knapp 75 Prozent der Hochspannungstochter Amprion für 700 Millionen Euro an ein Konsortium von Finanzinvestoren. Verkauft wurden auch der Pipelinebetreiber Thyssengas und Anteile am Kohlekraftwerk Rostock.