Zeitung: Glos-Berater empfehlen acht Jahre länger Atomstrom
Stand: 05.08.2008
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Berlin (dpa) - Im Streit um den Atomausstieg empfiehlt eine von Bundeswirtschaftsminister Michael Glos (CSU) eingesetzte Expertengruppe eine Verlängerung der Restlaufzeiten um acht auf etwa 40 Jahre. Ohne einen solchen Schritt müsste in gut zehn Jahren fast doppelt so viel Strom wie heute aus teuren Gasimporten produziert werden, berichtet der "Tagesspiegel" (Dienstag). Das stelle die von Glos-Staatssekretär Jochen Homann geleitete Gruppe fest, die ein energiepolitisches Programm erarbeiten soll, an dem hochrangige Wissenschaftler mitarbeiten. Ein Sprecher des Ministeriums bestätigte auf dpa-Anfrage, die Arbeiten an dem Projekt seien noch unfertig und würden im Herbst abgeschlossen.
Eine vermehrte Stromproduktion aus Gas würde angesichts der steigenden Weltmarktpreise die Verbraucher "mit mehreren Milliarden Euro" zusätzlich belasten, zitiert die Zeitung aus dem Papier. Deshalb müsse der Atomausstieg spätestens Anfang der nächsten Wahlperiode zurückgenommen und dann ein Kernenergie-Nutzungsgesetz auf den Weg gebracht werden. CSU-Chef Erwin Huber hatte vor einer Woche eine Verlängerung der Laufzeiten für Kernkraftwerke von gut 30 auf sogar 60 Jahre ins Spiel gebracht.