Zeitung: Evonik verkauft RWE-Anteil
Stand: 26.03.2008
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Hamburg/Essen (dpa) - Der neu formierte Industriekonzern Evonik hat nach einem Bericht der "Financial Times Deutschland" seine RWE-Aktien an der Börse verkauft. RWE verliere dabei immer mehr an Schutz vor feindlichen Übernahmen, schrieb das Blatt (Mittwoch). Evonik, das nach früheren Berichten das Aktienpaket nur ein halbes Jahr halten und im März verkaufen wollte, gab keinen Kommentar ab. Der Konzern wollte auch den Verkauf nicht bestätigen.
Der Anteil der Städte und Kreise an RWE, der seit Monaten schrumpft, gilt als Schutzwall gegen feindliche Übernahmen. Der VKA erwartet, dass der Anteil langfristig zurückgehen wird, da Kommunen Geld bräuchten. Derzeit liege der Kurs aber zu niedrig. Die großen Aktionäre wollten aber ohnehin nicht verkaufen, sagte Bottrops Ex-Oberbürgermeister Löchelt. Dortmund zum Beispiel steckt lieber die Dividende ein.
Zu den kommunalen Aktien kommen nach RWE-Angaben noch 2 Prozent in der Hand der Mitarbeiter. In diesen Tagen kauften auch RWE-Vorstände Papiere zu. Darüber hinaus erhöht der Konzern selbst seinen Schutzschild und hat mit einem Aktien-Rückkaufprogramm begonnen. Noch vor Ostern erhöhte RWE seinen Eigenanteil auf über 3 Prozent. Der Anteil könnte bis Oktober mit einem Aufwand von mehr als zwei Milliarden Euro noch auf etwa 5 Prozent steigen. 2,5 Milliarden Euro hatte die Hauptversammlung dafür insgesamt genehmigt.
Wie die FTD schrieb, hat die Bundesregierung RWE mitgeteilt, sie könne im Falle eines Angriffs nicht helfen. RWE hatte aber schon früher betont, die beste Abwehr gegen feindliche Übernahmeversuche sei ein hoher Unternehmenswert. Den will Vorstandschef Jürgen Großmann laut FTD mittelfristig auf etwa 80 Milliarden Euro verdoppeln.