Zeitung: EnBW will beim Gaskonzern VNG einsteigen
Stand: 30.01.2009
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Düsseldorf/Karlsruhe - Der Karlsruher Energiekonzern EnBW will nach einem Medienbericht offenbar direkt beim ostdeutschen Gasversorger VNG einsteigen. Nach einem Bericht der Tageszeitung "Die Welt" (Freitag) ist der drittgrößte deutsche Stromkonzern an einer Beteiligung von 48 Prozent interessiert, die der norddeutsche Energieversorger EWE verkaufen wolle. Der Zeitung zufolge geht es um eine Kaufsumme von 1,2 Milliarden Euro. Es wäre demnach eine der größten Übernahmen in der deutschen Gasbranche seit Jahren. Die "Welt" beruft sich auf Informationen von einem der beteiligten Unternehmen. EnBW und EWE wollten am Donnerstagabend dazu keinen Kommentar abgeben.
Die EnBW hatte in den vergangenen Wochen wiederholt auf die strategische Bedeutung des vom Bundeskartellamt skeptisch gesehenen geplanten 26-Prozent-Einstiegs beim norddeutschen Versorger EWE hingewiesen, der 48 Prozent an dem Gasimporteur VNG hält.
Erst am Mittwoch war bekanntgeworden, dass die Stadtwerke Jena ihre Anteile an dem Leipziger Gasimporteur VNG nicht an die EWE verkaufen wollen. Ziel der EWE war es, die Mehrheit bei VNG zu gewinnen. Um die Macht beim drittgrößten deutschen Gasimporteur mit Sitz in Leipzig gibt es seit längerem Streit.
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