Yello Strom will seinen Marktanteil bei Billigstrom ausbauen
Stand: 06.03.2008
Bildquelle: ©Adobe Stock / Text: Verivox | dpa
Stuttgart - Yello Strom will seine Vorreiterrolle bei Billigstrom ausbauen und künftig auch im Bereich Stromzähler eine entscheidende Rolle mitspielen. Der Geschäftsführer von Yello, Peter Vest, hat die Absicht, im Geschäftsjahr 2008 den Umsatz gegenüber dem Vorjahr um 100 Millionen Euro auf 800 Millionen Euro zu steigern. In einem Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur dpa sagte Vest, bis zum Jahresende soll die Zahl der Yello-Kunden um etwa 150 000 bis 200 000 auf knapp 1,6 Millionen wachsen. "Wir haben die Marktführerschaft und wollen sie ausbauen", kündigte er an.
Yello ist seit September vergangenen Jahres auch in Schweden aktiv. Als erster deutscher Billigstromanbieter habe er diesen Weg gewählt, sagte Vest. Nun möchte er in die Benelux-Länder gehen. "Dort liegt für uns ein interessanter Markt", sagt er. "Preisschlachten mit anderen Billiganbietern werden wir weder in Deutschland noch im Ausland führen", stellte der Chef der EnBW-Tochter fest. Dies gelte auch für den Bereich Gas, in dem Yello seit Oktober 2007 tätig ist.
Ein "riesig großes Marktpotenzial" sieht Vest bei den bisher 40 Millionen alten schwarzen Stromzählern in Deutschlands Haushalten, die bisher den Versorgungsgesellschaften gehören. Viele Kunden wüssten überhaupt nicht, dass sie dafür eine monatliche Miete berechnet bekommen, sagt der Yello-Chef. "Yello will Messstellenbetreiber werden und zwar in allen Netzen, egal wem sie gehören", kündigt Vest an. Derzeit hat Yello rund 1000 seiner "Sparzähler" im Einsatz. Im kommenden Jahr will Yello über 25 000 seiner neuen Stromzähler installieren. "In den nächsten drei Jahren sollen es mindestens 100 000 werden und wir werden damit auch auf den europäischen Markt gehen".
Den Yello-Stromzähler, den das Unternehmen mit Microsoft entwickelt hat, kann der Kunde mit seinem eigenen Computer online nutzen. "Auf dem Display kann der Kunde genau zu jeder Minute erkennen, wieviel Strom jedes einzelne Gerät im Haushalt verbraucht. Alles, was ein Gerät etwa im stand by-Modus an Strom schluckt, oder was die Waschmaschine während des Tages oder bei günstigeren Nachtstromtarifen braucht, wird genau aufgezeichnet", meint Vest. Der Kunde werde sehr schnell erkennen, was ihm das an Sparmöglichkeiten bringt.
Yello habe von Experten ausrechnen lassen, was seine Sparzähler an Sparpotenzial bieten können. Ein normaler Drei-Personen-Haushalt, der pro Jahr 3500 Kilowattstunden braucht, könne mit Hilfe des neuen Zählers rund zehn Prozent der bisherigen Kosten, nämlich 70 bis 80 Euro sparen. Das deutschlandweite Einsparpotenzial - falls alle 40 Millionen alte Stromzähler ausgetauscht würden - beziffert Vest auf drei Milliarden Euro. Dies würde zwei große Kohlekraftwerke mit insgesamt 2000 Megawatt ersetzen und die Kohlendioxid-Emissionen um jährlich 14 Millionen Tonnen verringern.