Yello: Eine Million Kunden - Gewinn bis 2005 angestrebt
Stand: 11.06.2003
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Der Kölner Stromanbieter Yello will nach hohen Anlaufverlusten spätestens 2005 Gewinne erwirtschaften. Das Unternehmen müsse auf der Ertragsseite besser werden, sagte der Vorstandschef der EnBW AG, Utz Claassen, am Mittwoch in Düsseldorf. Anfang Juni hatte Yello erstmals mehr als 1 Millionen Kunden.
Die bisherigen Anlaufverluste bei Yello bezifferte der Chef der EnBW AG (Karlsruhe) auf etwas über 500 Millionen Euro. Der Grund hierfür seien vor allem die hohen Preise für die Stromdurchleitung durch die Netze der Wettbewerber. Mehr als 50 Prozent der Kosten entfielen allein auf diesen Block. Da sich die politischen Rahmenbedingungen durch den Aufbau einer Regulierungsbehörde künftig aber bessern würden, werde auch der Wettbewerb gestärkt.
Angesichts des immer noch eingeschränkten Wettbewerbs im Strommarkt begrüßt Yello ausdrücklich die Ankündigung der Bundesregierung, einen unabhängigen Regulierer einzuführen. Yello Geschäftsführer Michael Zerr: "Eine Million Yello Kunden zeigen, dass die Deutschen den Wettbewerb beim Strom wollen und ihr Wahlrecht auf günstigen Strom auch nutzen. Doch noch immer kommen fast 40 Millionen Haushalte nicht in den Genuss der Früchte der Liberalisierung. Ein starker Regulierer ist gut für die Kunden."
"Das Ergebnis werden faire Durchleitungsentgelte sein", meinte Claassen; niedriger als heute, aber immer noch ausreichend, damit sich sich der Kapitaleinsatz bei den Netzen lohne. Yello bezeichnete der EnBW-Chef als integralen Bestandteil der Wachstumsstrategie des Unternehmens. "Wir können uns aber nur Töchter leisten, die einen Ertrag bringen." Hierzu dient unter anderem ein Fitness-Programm, mit dem der Karlsruher Energiekonzern bis 2006 rund sein Ergebnis um 700 Millionen Euro verbessern will. Claassen: "Alle Beteiligungen kommen auf den Prüfstand. Jede Tochter muss einen positiven Ergebnisbeitrag leisten."