WWF: Weniger Fleischkonsum für mehr Klimaschutz
Stand: 14.11.2012
Bildquelle: ©Adobe Stock / Text: dpa
Berlin - Öfter das Auto stehen lassen, zu Ökostrom wechseln oder das Eigenheim energetisch dämmen - jeder kann etwas zum Klimaschutz beitragen. Auch andere Essgewohnheiten helfen, sagt der WWF.
Wer einmal pro Woche auf Fleisch verzichtet, kann schon nennenswert zum Klimaschutz beitragen. Das ermittelte die Umweltstiftung WWF in einer neuen Studie. Durch eine Verringerung des Fleischkonsums auf das empfohlene Maß könnte Deutschland seine Treibhausgasemissionen demnach um 27 Millionen Tonnen im Jahr senken - also um etwa drei Prozent des Gesamtausstoßes von derzeit 950 Millionen Tonnen. "Eine gesunde Ernährung ist eine absolut effektive Klimaschutzmaßnahme", sagte WWF-Expertin Tanja Dräger de Teran am Dienstag in Berlin.
Die Deutschen essen im Durchschnitt rund 60 Kilogramm Fleisch im Jahr - mehr als ein Kilogramm pro Woche. Die von der Deutschen Gesellschaft für Ernährung empfohlene Menge liegt bei 450 Gramm pro Woche. Von den deutschen Treibhausgasen werden laut WWF 204 Millionen Tonnen durch die Ernährung verursacht. Würde jeder Deutsche nur einmal die Woche auf Steak oder Schnitzel verzichten, könnten immerhin neun Millionen Tonnen Emissionen im Jahr gespart werden.
Eine Reduzierung der Lebensmittelabfälle würde nach WWF-Angaben den Ausstoß von Klimakillern wie Kohlendioxid um weitere 40 Millionen Tonnen verringern. Von den 80 Kilogramm Lebensmitteln, die jeder Deutsche im Jahr wegwerfe, seien 50 Kilogramm vermeidbar.
Der WWF forderte auch mit Blick auf die anstehende Klimakonferenz in Doha, dem weltweit steigenden Fleischkonsum im Kampf gegen den Klimawandel mehr Bedeutung beizumessen. Ernährungsgewohnheiten und Lebensmittelverschwendung würden bei der Diskussion oft ausgeblendet. Das kritisierte auch Hermann Lotze-Campen vom Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung. "Die Leute denken über Glühbirnen nach, die Leute denken übers Fliegen nach, (...) aber jedenfalls ist auch hier ein großer Hebel beim Thema Ernährung", sagte er.
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