Wüstenstromprojekt Desertec will Geld vom Staat
Stand: 30.06.2011
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München - Die Wüstenstrominitiative Desertec benötigt Geld vom Staat, damit das ehrgeizige Mammutprojekt umgesetzt werden kann. Es würden Investitionen in Höhe von 1,9 Milliarden Euro benötigt, um mit einem ersten Versuch in Marokko bereits 2014 Solarstrom nach Europa liefern zu können. Dies sagte der Programmchef Paul van Son im "Handelsblatt" (Donnerstag). Ohne die Unterstützung aus öffentlichen Kassen sei das nicht zu finanzieren.
Er gehe davon aus, dass Deutschland einen Löwenanteil tragen werde. "Deutschland hat die Kraft, eine Vorreiterrolle zu spielen. Sonst wird es schwierig." Welche Länder sich noch an der Förderung beteiligen könnten, wollte van Son aber nicht sagen. Desertec hat große Ziele und will bis 2050 mit Sonnenenergie aus den Wüsten Nordafrikas 15 Prozent des europäischen Strombedarfs decken. Dazu müssen insgesamt mehr als 400 Milliarden Euro investiert werden.
Die Initiative wird von etlichen Unternehmen unterstützt, darunter viele Konzerne aus Deutschland wie Siemens, die MunichRe, E.ON, oder die Deutsche Bank. Auf dem Desertec-Projekt ruhen in Nordafrika gerade auch nach den politischen Umstürzen große Hoffnungen.
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