"Wirtschaftswoche": EnBW schliesst Yello-Zentrale in Köln
Stand: 27.08.2003
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Karlsruhe (dpa/md) - Der Energiekonzern EnBW will nach Informationen der "Wirtschaftswoche" die Zentrale des Billigstromanbieters Yello in Köln schliessen.
Die Strom-Verträge der Yello-Kunden würden künftig von der EnBW-Zentrale in Karlsruhe aus verwaltet, berichtet das Magazin aus Unternehmenskreisen. Betroffen wären rund 200 Mitarbeiter. Der neue Chef der Energie Baden- Württemberg AG (EnBW), Utz Claasen, hatte der Konzern-Tochter kürzlich eine Frist bis Ende 2005 eingeräumt, um zu positiven Ergebnissen zu gelangen. Dann werde entschieden, ob die Marke Yello erhalten bleibt.
Weder Yello in Köln noch die EnBW in Karlsruhe wollten sich am Mittwoch zu dem Rückzug äussern. Zu "derartigen Gerüchten" werde man keine Stellungnahme abgeben, sagte EnBW-Sprecherin Petra Wöllmer. Die Verantwortung für das Thema Yello liege beim neuen Marketing- und Vertriebsvorstand Detlef Schmidt. Dieser werde sich "bei Zeiten" zur neuen strategischen und strukturellen Vertriebsausrichtung von Yello und der EnBW äussern, sagte Wöllmer.
Die Yello Strom GmbH ("Strom ist gelb") hat mehr als eine Million Kunden. Die Tochter beschert der EnBW aber seit Jahren Verluste in Millionenhöhe. Claassen bezifferte das bisher angehäufte Defizit kürzlich auf rund 500 Millionen Euro. Yello-Geschäftsführer Michael Zerr war Ende Juli mit sofortiger Wirkung beurlaubt worden.