Wirtschaftskrise verbessert Deutschlands Klimaschutz-Bilanz
Stand: 24.12.2009
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Berlin - Die Wirtschaftskrise hat die Klimaschutz- Bilanz Deutschlands in 2009 erheblich verbessert und die Bundesrepublik dem Kyoto-Ziel nähergebracht. So gingen die klimaschädlichen Kohlendioxid-Emissionen in diesem Jahr um etwa 27 Prozent im Vergleich zu 1990 zurück, berichtet die "Süddeutsche Zeitung" unter Berufung auf Berechnungen der Arbeitsgemeinschaft Energiebilanzen.
Im zuständigen Umweltbundesamt (UBA) hieß es: "Erste Vermutungen gehen dahin, dass es in die Richtung geht." Die Ergebnisse lägen aber noch nicht vor. Sie sollen im ersten Vierteljahr 2010 veröffentlicht werden, sagte ein UBA-Sprecher der Deutschen Presse-Agentur dpa in Berlin. Sobald sich die Wirtschaftslage wieder verbessere, werde sich die CO2-Entwicklung jedoch wieder normalisieren.
Für 2008 hatte das Umweltbundesamt eine Verringerung um 23,3 Prozent im Vergleich zu 1990 ermittelt. Gemäß dem noch gültigen Klimaschutzabkommen von Kyoto hatte sich Deutschland zur Verringerung der Treibhausgase um 21 Prozent verpflichtet, die im Durchschnitt der Jahre 2008 bis 2012 im Vergleich zum Basisjahr 1990 erreicht werden müssen. Die Folgejahre sind damit noch maßgeblich zur Erreichung des Ziels. Bereits auf Basis des Ergebnisses von 2008 hatte der damalige Bundesumweltminister Sigmar Gabriel (SPD) erklärt: "Wir erreichen das Kyoto-Ziel."
Ende der vergangenen Woche war ein Kyoto-Nachfolgeabkommen für die Zeit ab 2013 und unter erhoffter Beteiligung der USA und Chinas bei den internationalen Verhandlungen in Kopenhagen gescheitert. Darin wollte sich Deutschland zu einem weitergehenden Abbau der Emissionen um 40 Prozent von 1990 bis 2020 verpflichten.