Wirtschaftskrise lässt CO2-Ausstoß sinken
Stand: 06.10.2009
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Paris/Bangkok - In diesem Jahr wird der weltweite Ausstoß von Kohlendioxid aufgrund der Wirtschaftskrise um drei Prozent sinken. Das ist der höchste jährliche Rückgang seit mehr als 40 Jahren. Die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) erklärte am Dienstag in Bangkok, dass die Krise die Chance verbessere, die Klimaziele zu erreichen. Darüber hinaus müssten aber umweltfreundliche Techniken her. Um diese Energierevolution zu erreichen, seien zwischen 2010 und 2030 Investitionen von zehn Billionen US-Dollar im Energiesektor nötig, erklärte die OECD. Das sind 0,5 Prozent der Weltwirtschaftsleistung.
Selbst ohne zusätzliche Maßnahmen werde der CO2-Ausstoß 2020 wegen der Folgen der aktuellen Wirtschaftskrise um fünf Prozent niedriger sein als noch 2008 erwartet. Damit erhalte man die Chance, den Ausstoß von Treibhausgasen bei 450 Teilen pro Million (ppm) zu stabilisieren, was einem Temperaturanstieg um zwei Grad entspreche. Der CO2-Ausstoß müsse dazu um 3,8 Gigatonnen gesenkt werden. Davon entfielen 1,6 Gigatonnen auf die OECD-Staaten und eine Gigatonne auf China, das eine Führungsrolle in der Klimapolitik spielen werde.
"Wenn die Welt auf der Basis der heutigen Energie- und Klimapolitik weitermacht, wird das schwere Folgen für das Klima haben", sagte OECD-Chef Nobuo Tanaka. "Die Energie ist der Kern des Problems und muss auch der Kern der Lösung sein." Mit ihrem Energiebericht wolle die OECD auf den Klimagipfel von Kopenhagen Einfluss nehmen. "Jedes Jahr Verzögerung erhöht die nötigen Investitionen in den Energiesektor um 500 Milliarden Dollar."
"Die größte Herausforderung wird sein, die Finanzierung dieser Energie-Transformation samt einer substanziellen Unterstützung der Entwicklungsländer sicherzustellen", sagte Tanaka. 2020 benötigen die Staaten außerhalb der OECD 200 Milliarden Dollar zusätzliche Investitionen in saubere Energien, Energiesparmaßnahmen in Industrie und Haushalten sowie Elektro- und Hybridfahrzeuge. Die OECD-Staaten müssten ihnen dabei helfen und gleichzeitig zusätzlich 215 Milliarden in ihre eigene Energiewirtschaft investieren. Diese Kosten würden aufgewogen durch Einsparungen und den Klimagewinn. Der vollständige Klimabericht der OECD wird am 10. November in London vorgestellt.