Windräder an Militärflughäfen: Bundeswehr gibt grünes Licht
Stand: 23.02.2015
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Berlin - Das Bundesverteidigungsministerium hat nach langem Streit grünes Licht gegeben für den Bau großer Windräder an Militärflughäfen. Das könnte zugleich der Startschuss sein für Hunderte neue Projekte in Deutschland.
Nach einer umfassenden Prüfung könne die Bundeswehr einer Windkraftnutzung zustimmen, wenn eine Steuerungstechnik zum Schutz der Radarsysteme zum Einsatz komme, heißt es in einem Schreiben des Ministeriums an den Bundesverband Windenergie, das der Deutschen Presse-Agentur in Berlin vorliegt.
Laut einer Umfrage des Verbandes waren in den vergangenen Jahren durch mögliche Störungen von Radaranlagen 208 Projekte mit einer Leistung von 3345 Megawatt blockiert worden, darunter fallen aber auch mögliche Konflikte mit Wetterradarstationen. Das entspricht mehr als dem durchschnittlichen Zubau der letzten Jahre - die Bundesregierung peilt bundesweit rund 2500 Megawatt pro Jahr an.
Ein Unternehmen aus Schleswig-Holstein hat nun eine Software entwickelt, die Windräder zeitweilig abschalten kann, um zu verhindern, dass der drehende Rotor den Flugsicherungsradar der Bundeswehr stört. Die Windkraftbranche sieht die Erlaubnis auch als wichtiges Signal für zivile Flughäfen. "Dies schafft zusätzliches Potenzial, um die Energiewende voranzubringen", meinte Verbandspräsident Hermann Albers. Der Fraktionsvize der Grünen, Oliver Krischer, betonte: "Der Druck hat gewirkt. Es war niemanden mehr zu erklären, weshalb im Zeitalter hochmoderner Radarsysteme die Bundeswehr den Bau von Windrädern in der Nähe von Militärflughäfen wegen möglicher Störungen verbietet."
In dem Schreiben wird betont: "Die zuständigen Dienststellen der Bundeswehr sind bereits angewiesen, den neuen Sachverhalt in ihren Stellungnahmen zu berücksichtigen und gegenüber den Genehmigungsbehörden zu kommunizieren". Ein Pilotversuch an den Bundeswehrflugplätzen Rostock/Laage (Mecklenburg-Vorpommern) und Hohn (Schleswig-Holstein) war zuvor positiv verlaufen.