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Windkraftzulieferer Siag will Sanierung in Eigenregie meistern

Bildquelle: ©Adobe Stock / Text: dapd

Dernbach - Der insolvente deutsche Windkraftzulieferer Siag Schaaf will seine Sanierung ohne Insolvenzverwalter und aus eigener Kraft meistern. Das Amtsgericht Montabaur hat bereits Zustimmung zum wirtschaftlichen Umbau in Eigenregie signalisiert, wie Siag Schaaf am Dienstag mitteilte.

Das operative Geschäft werde fortan der neue Vorstandschef Andrew Seidl übernehmen. Die Produktion laufe weiter, ein Darlehen der Deutschen Kreditbank sichere die kurzfristige Finanzierung.

Der neue Vorstandsvorsitzende gab als Ziel die Eröffnung des Insolvenzplanverfahrens in Eigenverwaltung zum 1. Juni aus. Bis Ende des Jahres soll die Sanierung abgeschlossen sein. Die Voraussetzungen dafür seien dank der guten Auftragslage gegeben. Das Unternehmen verfüge über ein "großes Potenzial".

In den kommenden Wochen werde er ein tragfähiges Konzept für die Zukunft der Firma erarbeiten, kündigte Seidl an. Momentan liefen bereits Gespräche mit Lieferanten, Kunden, Mitarbeitern und Finanzierern über die anstehende Restrukturierung des Unternehmens. Nach derzeitigem Stand würden keine Finanzspritzen durch externe Investoren benötigt.

Die Siag Schaaf AG hatte am 19. März Insolvenz beantragt. Das Stahlbau-Unternehmen beschäftigt 1.800 Mitarbeiter an weltweit zehn Standorten. Kerngeschäft ist die Zulieferung an Hersteller von Windkraftanlagen. Vor drei Jahren hatte Siag Schaaf von ThyssenKrupp die Nordseewerke in Emden gekauft, um dort Produkte für Offshore-Windanlagen zu fertigen. Die Firmentochter Siag Nordseewerke GmbH ist von der Insolvenz nicht betroffen.