Windkraftbranche sieht sich für die Zukunft gut aufgestellt
Stand: 21.04.2009
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Hannover - Die deutsche Windkraftbranche blickt optimistisch in die Zukunft. "Die Windenergie wird eine der stärksten Wachstumsbranchen der nächsten Jahre sein", erklärte Hermann Albers, Präsident des Bundesverbandes WindEnergie in Hannover. Nach Berechnungen seines Verbandes sei der Umsatz mit in Deutschland hergestellten Windkraftanlagen und deren Bauteile im Jahre 2008 um circa 12 Prozent auf 8,5 Milliarden Euro gestiegen. 82 Prozent davon wurden im Export umgesetzt.
Mittlerweile arbeiteten fast 100 000 Beschäftigte in der Branche. Der Verband schätzt, dass die Zahl der Stellen in Deutschland, die direkt oder indirekt von der Windkraftbranche abhängen, in diesem Jahr auf 106 000 ansteigt. Zumindest in Deutschland gebe es derzeit kaum Schwierigkeiten bei der Finanzierung von Windkraftprojekten. Das liege vor allem daran, dass es sich bei den Partnerbanken meist um regionale Sparkassen oder Raiffeisenbanken und nicht um Großbanken handele, sagte Albers. Bei Projekten im Ausland sei die Finanzkrise allerdings deutlicher spürbar.
Skeptisch äußerte sich Albers zu den Aussichten von Windkraftanlagen auf See, den sogenannten Offshore-Anlagen. "Unser Brotmarkt ist an Land, dort lassen sich Anlagen schneller aufbauen." Die gesetzlichen Rahmenbedingungen seien im Vergleich mit dem Ausland oft zu streng. Er rechne aber fest damit, dass mit dem Bau des Projekts "alpha ventus" nördlich von Borkum in diesem Jahr begonnen werde.
Insgesamt stammen nach Verbandsangaben weltweit mehr als 120 000 Megawatt Strom aus Windanlagen. Die USA hätten mit knapp 21 Prozent der Weltproduktion im vergangenen Jahr Deutschland (knapp 20 Prozent) als "Windweltmeister" überholt. Die Ankündigung von US-Präsident Barack Obama, in den kommenden drei Jahren den Anteil der erneuerbaren Energien verdoppeln zu wollen, biete Chancen für deutsche Unternehmen, sagte Albers.