Windenergie wird immer günstiger
Stand: 15.08.2017
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Bonn - Windenergie aus Anlagen an Land wird nach dem Systemwechsel von Festpreisvergütung hin zu Ausschreibungen zunehmend günstiger. Die Ausschreibungen waren zu Jahresbeginn mit einer Gesetzesänderung eingeführt worden, um die explodierenden Kosten der EEG-Umlage einzudämmen.
In der zweiten Ausschreibungsrunde sei die Vergütung für die Betreiber nun um mehr als einen Cent pro Kilowattstunde auf durchschnittlich 4,28 Cent gefallen, teilte die Bundesnetzagentur am Dienstag mit. 67 Bewerber hätten Zuschläge für neue Anlagen mit einem Gesamtvolumen von gut 1000 Megawatt bekommen. Räumlich liegt der Schwerpunkt in Ostdeutschland. Netzagenturchef Jochen Homann lobte den intensiven Wettbewerb in der Ausschreibung: Beworben hatten sich mehr als 281 Bieter.
Bürgergesellschaften von lokalen Privatleuten werden in den Ausschreibungen bevorzugt, um sie verstärkt an der Energiewende zu beteiligen. Sie bekommen beispielsweise wesentlich länger Zeit (54 statt 30 Monate) für die Umsetzung der Projekte. 95 Prozent des Zuschlagsvolumens entfalle auf solche Bürgergesellschaften mit vielen lokal verankerten Teilhabern, heißt es in der Mitteilung. Allerdings gibt es in der Branche Kritik, dass Stromkonzerne Bürger als Strohmänner vorschickten und damit das Gesetz umgingen. Ein Netzagentursprecher wollte sich dazu nicht äußern. Kritisiert wird außerdem, dass mangels geeigneter Flächen Länder wie Bayern, Baden-Württemberg und NRW kaum mit neuen Windanlagen bedacht werden.