Hamburg (dpa-AFX) - Die Windenergiebranche begrüßt den Einstieg des US-Finanzinvestors Blackstone in das Geschäft mit
Ökostrom. "Der Schritt von Blackstone wird mit Sicherheit weitere Investitionen nach sich ziehen", sagte Ralf Bischof, Geschäftsführer des Bundesverbands Windenergie, der "Financial Times Deutschland" (FTD/Donnerstag).
Mit Blackstone will sich erstmals ein Finanzinvestor mit mehr als einer Milliarde Euro an
Offshore-Anlagen vor der deutschen Küste beteiligen. Wie die "Financial Times" ohne Verweis auf konkrete Quellen berichtet, will sich das Unternehmen mit privaten Investoren zusammentun, die schon Entwicklungsrechte für Windparks haben, die in den kommenden zwei Jahren in der Nordsee aufgebaut werden sollen. Blackstone habe die Angaben nicht kommentieren wollen, hier es.
Der Vorstoß des milliardenschweren Private-Equity-Hauses signalisiere eine Trendwende für den Bau riesiger Windparks in Nord- und Ostsee, schreibt die FTD. Zwar hat die Bundesregierung das Ziel ausgegeben, bis zum Jahr 2030
Windräder mit 25.000 Megawatt in Nord- und Ostsee zu installieren. Sie könnten 15 Prozent des deutschen Strombedarfs decken und den Ausstieg aus der Kernkraft beziehungsweise die Reduzierung von Kohlekraft erleichtern. Allerdings stockt der Ausbau der Windenergie auf hoher See. Bau und Betrieb der Anlagen ist deutlich teurer als an Land.
Energiekonzerne und Investoren haben sich wegen der hohen Risiken bislang mit größeren Investitionen zurückgehalten.
Mit dem neuen
Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG), das der Bundestag im Juni verabschiedet hat, ist nach Einschätzungen von Branchenkennern nun aber eine wichtige Hürde beseitigt. So wurde die
Einspeisevergütung für Windstrom von 9 auf 15 Cent je Kilowattstunde erhöht. Dadurch könnten Windräder auf hoher See Renditen von rund zehn Prozent erzielen.