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"Wind on the grid" - EU-Projekt zur Integration von Windparks

Bildquelle: ©Adobe Stock / Text: Verivox

Karlsruhe/Bonn - Das EU-Projekt „Wind on the grid“, bei dem Forscher und Unternehmen auf der Iberischen Halbinsel erprobt haben, wie sich Windparks in großem Umfang in das europäische Stromnetz integrieren lassen, ist abgeschlossen. Von deutscher Seite hat das Fraunhofer-Institut für Windenergie und Energiesystemtechnik (IWES) zwei Steuerungsprogramme eingebracht.

Diese Softwarepakete ermöglichen es, die zu erwartende Windleistung mithilfe künstlicher neuronaler Netze auf Grundlage von Wettervorhersagen zu berechnen und verschiedene Windparks in unterschiedlichen Regionen für die Netzintegration zu Clustern zusammenzufassen. Zwar weisen einzelne Windanlagen hohe Schwankungen in der erzeugten Leistung auf, aber je mehr Windanlagen und -parks zu einem Cluster zusammengefasst werden, desto besser können Maxima und Flauten ausgeglichen werden. Mit den vom IWES entwickelten Programmen konnten die Forscher in Portugal fünf Windparks mit 204 Megawatt und in Spanien sechs Parks mit 107 Megawatt Leistung in Echtzeittests bei unterschiedlichen Wetterbedingungen ins Stromnetz integrieren. Damit wurde es für die jeweiligen Netzbetreiber möglich, über ihre Leitwarten diese Cluster zentral zu steuern.

Europaweit steht das Stromnetz vor großen Änderungen: Immer größere Mengen Strom aus erneuerbaren Energien müssen integriert werden, zeitliche und örtliche Divergenzen von Stromerzeugung und Nachfrage müssen ausgeglichen werden und mehr dezentrale und kleine Anlagen werden hinzukommen. Kurzum: Die Netze müssen flexibler und intelligenter werden.

In Deutschland arbeiten bereits zahlreiche Projekte und Initiativen im Rahmen der Energieforschung am „Netz der Zukunft“. Eine der ersten Aufgaben wird in den kommenden Jahren die Integration großer Strommengen aus den neuen Offshore-Windparks sein. Dies war auch einer der Schwerpunkte auf den 3. Wissenschaftstagen des Bundesumweltministeriums zur Offshore-Windenergienutzung, die Ende letzten Jahres in Oldenburg stattgefunden haben. Neben den Chancen und Vorteilen einer Hochspannungs-Gleichstrom-Übertragung und den Anforderungen und Ausbauszenarien für das Übertragungsnetz hat dort das Bundesumweltministerium seine geförderten Projekte zur Optimierung der Stromversorgung vorgestellt.

Das Netz intelligenter und kommunikativer zu gestalten, steht beim E-Energy Programm der Bundesregierung im Vordergrund, das das Bundeswirtschaftsministerium vor zwei Jahren in ressortübergreifender Partnerschaft mit dem Bundesumweltministerium gestartet hat. Hier werden die Möglichkeiten, mittels moderner Informations- und Kommunikationstechnologien die Stromversorgung zu optimieren, in sechs Modellregionen erprobt.