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Weltweiter CO2-Ausstoß erreicht Rekordwert

Bildquelle: ©Adobe Stock / Text: dpa

Washington - In wenigen Wochen findet der Klimagipfel der Vereinten Nationen statt. Wie jetzt bekannt wurde, kommt auf die Politiker ein hartes Stück Arbeit zu, denn es wird mehr CO2 als je zuvor in die Atmosphäre geblasen.

Der weltweite Ausstoß des klimaschädlichen Treibhausgases Kohlendioxid hat nach Angaben der US-Regierung einen neuen Rekordwert erreicht. Insgesamt seien im vergangenen Jahr mehr als 9100 Millionen Tonnen CO2 in die Atmosphäre gelangt, heißt es in einer aktuellen Hochrechnung des Energieministeriums in Washington. Das seien gut 500 Millionen Tonnen oder fast sechs Prozent mehr als noch 2009. Eine größeren Anstieg hat es nach Aufzeichnungen des Ministeriums niemals zuvor gegeben.

Ottmar Edenhofer, Vizedirektor des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung (PIK), erklärte zu den Daten: "Auch in den bisherigen Szenarien des Weltklimarats waren bereits Abschätzungen enthalten, die auf ähnliche Werte wie die jetzt diskutierten hinausliefen." Sollten die Emissionssteigerungen tatsächlich so drastisch ausfallen, zeige dies erneut, wie drängend der Umbau des Energiesystems sei. "Der Ausstoß von Treibhausgasen sollte bis 2020 seinen Scheitelpunkt erreichen, wenn wir gefährlichen Klimawandel vermeiden wollen. Die Zahlen bestätigen, dass wir uns inmitten einer weltweiten Kohlerenaissance befinden - und wie wichtig ein effektives Klimaabkommen ist."

Schuld ist zunehmende Kohleverbrennung

Das massive Plus bei der Kohlendioxid-Freisetzung wurde dem Ministerium zufolge vor allem von der zunehmenden Kohleverbrennung zur Energiegewinnung in den aufstrebenden Schwellenländern verursacht. Allein in China und Indien sei der CO2-Ausstoß innerhalb eines Jahres jeweils um rund zehn Prozent gestiegen. Auch die Zementindustrie habe einen großen Teil zu dem Anstieg beigetragen. In den USA seien die CO2-Emissionen im Jahresvergleich zurückgegangen - in Deutschland dagegen gestiegen.

Bei den Werten handelt es sich lediglich um eine Schätzung. Das Analysezentrum für Kohlendioxid des Energieministeriums verrechnete die letzten offiziellen Daten der Vereinten Nationen zum CO2-Ausstoß für 2008 mit aktuelleren Angaben des britischen Ölunternehmens BP sowie der US-Geologiebehörde. Die Bundesvorsitzende der Grünen, Claudia Roth, nannte die neuen Daten am Freitag "in höchstem Maße alarmierend". Es sei ein Skandal, dass der Klimaschutz beim G-20-Gipfel in Cannes keine wesentliche Rolle gespielt habe.