Weltweit drittgrößtes Wasserkraftwerk wird im Amazonas-Gebiet gebaut
Stand: 21.04.2010
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São Paulo - Trotz massiver Proteste und nach langem juristischen Tauziehen hat Brasiliens Regierung den Bau des drittgrößten Wasserkraftwerkes weltweit auf den Weg gebracht. Die Konzession für das Milliarden-Projekt im Amazonas-Gebiet wurde am Dienstag an das Konsortium "Norte Energia" vergeben. Diesem gehören insgesamt acht Unternehmen an, wie die Nationale Elektrizitätsbehörde (Aneel) mitteilte. Die Entscheidung wurde bis zum Schluss durch mehrere Einstweilige Verfügungen verzögert, die aber vom Regionalen Bundesgericht kassiert wurden.
Das umgerechnet etwa 8,5 Milliarden Euro teure Kraftwerk Belo Monte soll am Xingu-Fluss im Bundesstaat Pará entstehen und in der ersten Phase 2015 in Betrieb gehen. Es wäre mit einer Leistungskapazität von über 11 000 Megawatt das drittgrößte Wasserkraftwerk der Welt, nach dem Drei-Schluchten-Staudamm in China und dem binationalen Itaipú-Werk an der Grenze Brasiliens zu Paraguay. Für das Staubecken sollen mehr als 500 Quadratkilometer Fläche überflutet und vermutlich über 20 000 Menschen umgesiedelt werden.
Die Regierung hält das Wasserkraftwerk zur Sicherung der Energieversorgung für notwendig. Die am und vom Xingu-Fluss lebenden Indios, die katholische Kirche, Menschenrechtler und Umweltschützer laufen dagegen Sturm gegen das Projekt. Sie befürchten unkalkulierbare Auswirkungen auf die Umwelt und sehen die Lebensgrundlagen der Indios massiv bedroht. Vorige Woche hatte auch Star-Regisseur James Cameron ("Avatar") an den Protesten teilgenommen.