Weg für Nabucco-Pipeline offenbar frei
Stand: 09.07.2009
Bildquelle: ©Adobe Stock / Text: ddp
Berlin - Laut einem Bericht ist der Weg für die für Europa strategisch wichtige Gaspipeline Nabucco offenbar frei. Das sogenannte Zwischenregierungsabkommen soll bereits am Montag in Ankara unterzeichnet werden, wie "Die Welt" (Freitagausgabe) aus dem Umfeld der Verhandlungen erfahren haben will. Mit diesem Abkommen werden alle Planungshürden für den Bau der 3000 Kilometer langen Versorgungsleitung von Zentralasien bis nach Mitteleuropa beseitigt.
Offiziell wollte der Zeitung niemand die Einigung bestätigen. Ein Sprecher der Nabucco-Pipeline sagte dem Blatt lediglich, alle strittigen Punkte seien gelöst worden. Wie die Zeitung weiter berichtet, hatte sich die Türkei bis zuletzt gegen die Unterzeichung des Abkommens gesträubt.
An dem in Wien ansässigen Industriekonsortium Nabucco sind unter anderem der österreichische Versorger OMV und der Essener Energiekonzern RWE beteiligt. Die Nabucco-Pipeline gilt als eine der wichtigsten, strategischen Gasversorgungsleitungen der EU. Die Bauentscheidung über Nabucco soll im kommenden Jahr fallen, wenn alle Baugenehmigungen vorhanden sind und der Gasabsatz gesichert ist. Der Bau selbst soll 2011 beginnen. Die Pipeline beginnt in der Türkei und endet im österreichischen Baumgarten.
Anfang dieser Woche hatte RWE mitgeteilt, dass der ehemalige Außenminister Joschka Fischer (Grüne) Berater beim Pipeline-Projekt Nabucco wird. In seiner Arbeit solle sich Fischer auf die "Kontaktpflege und den Dialog mit der politischen Führungsebene der für die Umsetzung des Nabucco-Projekts relevanten Länder konzentrieren", hieß es.