Was im Kühlschrank wohin kommt
Stand: 15.02.2017
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Wer den Kühlschrank falsch befüllt, riskiert verdorbenes Essen und jede Menge Keime. Ein verschmutzter Kühlschrank kann dazu führen, dass Lebensmittel trotz Kühlung schnell schlecht werden. Damit das nicht passiert, muss der Kühlschrank richtig eingestellt sein, regelmäßig gesäubert und sinnvoll bestückt werden. Tipps für die richtige Lagerung von Lebensmitteln.
In den oberen Bereichen ist es wärmer als unten
Die optimale Kühlschranktemperatur liegt bei vier bis acht Grad Celsius. "Weil warme Luft aufsteigt und kalte Luft sinkt, ist es oben immer etwas wärmer als im unteren Bereich", erklärt Ute Gomm vom aid infodienst Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz. "Wer Lebensmittel im Kühlschrank richtig einräumt, der packt auf die oberste Ablage deshalb Produkte wie Marmelade und Soßen", sagt Margret Morlo vom Verband für Ernährung und Diätetik (VFED).
Auf das zweite Kühlregal von oben gehören Milchprodukte wie Joghurt und Quark, aufs dritte von oben fertige Speisen. Im unteren Bereich des Kühlschranks sollten Nahrungsmittel wie Wurst, Fleisch und Fisch aufbewahrt werden. Ganz unten ist das Fach für Obst und Gemüse.
Tipp: Wenn Sie vom Einkaufen zurückkommen, lassen Sie die Kühlschrank Tür offen und verstauen Sie alles in einem Rutsch. Das senkt die Stromkosten.
Nicht jedes Gemüse gehört in den Kühlschrank
Dort gehören fast alle Obst- und Gemüsesorten hinein, erklärt Gomm. Mit einigen Ausnahmen allerdings: Südfrüchte wie Bananen, Kartoffeln und Fruchtgemüse wie Tomaten oder Paprika gehören nicht in den Kühlschrank.
Unter den Obstarten eignen sich für die Kühlschranklagerung: Aprikosen, Brombeeren, Erdbeeren, Feigen, Heidelbeeren, Himbeeren, Kirschen und Trauben. Und an Gemüse: Artischocke, Blattgemüse, Blumenkohl, Brokkoli, Chicorée, Endivien, Erbsen, Gewürzkräuter (aber kein Basilikum), Lauchzwiebeln, Kohl, Lauch, Möhren, Pilze, Radieschen, Rettich, Rote Beete, Salat, Sellerie, Spargel, Spinat und Süßmais.
In die Ablagen an der Kühlschranktür gehören ganz oben Eier und Butter und zum Beispiel Suppenwürfel, in die mittleren Fächer Hefe, angebrochene Tuben Senf oder Gläser mit Meerrettich oder Tomatenmark. Unten in der Kühlschranktür stehen Getränke.
Wie wird es im Supermarkt gemacht?
"Eine gute Orientierung, was überhaupt im Kühlschrank aufbewahrt werden sollte, bietet der Supermarkt", sagt Morlo. Nahezu alles, was dort gekühlt verkauft wird, sollte zu Hause auch im Kühlschrank gelagert werden. Oft gibt es auch einen Hinweis auf der Verpackung:
"Nach dem Öffnen gekühlt lagern". Längst nicht für alles ist der Kühlschrank aber der richtige Aufbewahrungsort. Kaffee etwa sollte dort nicht gelagert werden. "Es reicht, Kaffee an einem kühlen, dunklen und trockenen Ort aufzubewahren", sagt Morlo.
Eine Frage der Verpackung
Grundsätzlich sollte man alle Lebensmittel, die im Kühlschrank gelagert werden, gut verpacken. Dadurch werden sie vor Austrocknung und Geschmacksveränderungen geschützt. "Die Verpackung verhindert auch, dass sich im Kühlschrank Keime ausbreiten", sagt Gomm.
Beim Abdecken von offenen Speisen muss nicht unbedingt Klarsicht- oder Alufolie zum Einsatz kommen. In einer mit einem Teller abgedeckten Schüssel sind sie genauso gut aufgehoben. Verwendet werden können auch Dosen mit Deckeln - "am besten aus Glas oder Porzellan, denn dann besteht keine Gefahr, dass die Dose "Geschmack" annimmt", erklärt Morlo: "Denn in einer Dose, die nach Zwiebeln riecht, kann man keinen Vanillepudding mehr aufbewahren."
Kühlschrankfüllung: Nicht zu wenig, nicht zu viel
Prinzipiell sollte der Kühlschrank nicht zu voll gepackt werden. "Die Luft im Kühlschrank muss zirkulieren können", sagt Morlo. Zu wenig sollte es allerdings auch nicht sein – ein gut gefüllter Kühlschrank kann die Kälte besser speichern und verbraucht weniger Strom im Betrieb.
Keine Chance den Keimen
Um Lebensmittelinfektionen zu vermeiden, sollte vor allem im Sommer leicht verderbliche Nahrung nur in kleinen Mengen eingekauft, in Kühlboxen nach Hause gebracht und dort rasch in den Kühlschrank gestellt werden. Das empfiehlt Antje Gahl von der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE).
Besonders häufig mit Keimen belastet sind Gahl zufolge rohe tierische Lebensmittel wie Fleisch und Geflügel, Fisch und Meerestiere, Milch oder Milchprodukte und mit rohem Ei zubereitete Speisen. Durch unzureichende Kühlung oder mangelnde Hygiene ziehen sich Menschen Gahl zufolge immer wieder Lebensmittelinfektionen zu.
Sie rät auch, tiefgekühltes Geflügel und Fleisch im Kühlschrank aufzutauen. Das Tauwasser fängt man in einem Gefäß auf, schüttet es anschließend in den Ausguss und spült mit heißem Wasser nach. Wichtig ist auch, den Kühlschrank regelmäßig zu reinigen. "Etwa alle vier Wochen sollten die Ablagen und Fächer mit warmem Wasser, etwas mildem Allzweckreiniger und einem Tuch gesäubert werden", erklärt Gomm.
Regelmäßige Reinigung hilft
"Regelmäßig sollte auch das Gemüsefach geleert und ausgewaschen werden", betont Morlo. Ist es dort einmal zur Schimmelbildung gekommen, sollte nach ihren Angaben das Fach nach der gründlichen Reinigung mit etwas Essig zusätzlich ausgeputzt werden. Werden im Kühlschrank Speisen verschüttet, müssen die Flecken sofort entfernt werden, betont Morlo: "Verschüttetes und Verkrustungen sind ein guter Nährboden für Keime und Schimmelpilze." Den Tiefkühlschrank taut man am besten einmal jährlich ab - bei starker Reifbildung auch häufiger.