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Wärmepumpenheizung effizient nutzen - gute Planung ist wichtig

Bildquelle: ©Adobe Stock / Text: ddp

München/Düsseldorf/Hamburg - Die Installation einer Wärmepumpenheizung insbesondere für Neubauten lohnt sich - auch nach dem Förderstopp durch das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA). Dies hat Christian Eberl, Diplom-Wirtschaftsingenieur vom Verband Beratender Ingenieure (VBI) in München, errechnet. "Je nach Bodenbeschaffenheit des Grundstücks ist eine Wärmepumpenheizung gegenwärtig etwa so effizient wie eine Gas-Brennwert-Therme", so Eberl. "Jedoch kann niemand voraussagen, wie hoch die Preise für fossile Energien wie Gas oder Öl in den kommenden Jahren steigen." Verbraucher seien mit der Nutzung von Erdwärme deshalb auf der sichereren Seite.

Als Wundermittel gegen Energiepreissteigerungen taugen viele Anlagen jedoch in der Praxis selten, warnt indes Albrecht Morguet, Energiereferent bei der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen in Düsseldorf. Wissenschaftliche Untersuchungen hätten gezeigt, dass fehlerhafte Planung und Installation häufig zu einer viel niedrigeren Effizienz führten, als die Anbieter der 12.000 bis 14.000 Euro teuren Anlagen verheißen. Mit einer Vereinbarung, in welcher der Unternehmer die versprochene Leistungsfähigkeit des Systems verbindlich zusichert, könnten Bauherren und Sanierer in Sachen Energieausbeute aber das Risiko minimieren.

Eine Wärmepumpe funktioniert nach Morguets Worten ähnlich wie ein Kühlschrank - mit dem Unterschied, dass der Verbrauch auf der wärmenden Seite liegt: "Beim Kühlschrank wird dem Kühlraum und den Lebensmitteln Wärme entzogen und auf die Geräterückseite transportiert. Bei der Wärmepumpe wird Außenluft, Erdreich oder Grundwasser abgekühlt und die dabei gewonnene Wärme an das Heizungswasser und das Warmwassersystem abgegeben. Dazu muss die Wärme auf ein höheres Temperaturniveau umgewandelt werden." Interessant ist also nicht die Kälte-, sondern die Wärmeleistung.

Da die Wärme aber nicht von selbst von der kalten zur warmen Seite wandert, muss zum Antrieb Energie - meist in Form von Strom - aufgewendet werden. Als Messgröße für die Effizienz einer Wärmepumpe dient die Jahresarbeitszahl (JAZ). Sie gibt das Verhältnis zwischen der abgegebenen Wärme für Heizung und Warmwasser und dem dafür verbrauchten Betriebsstrom eines Jahres an. Je höher die Jahresarbeitszahl, desto niedriger sind Stromverbrauch, Betriebskosten und Umweltbelastung durch diese Heizungstechnik.

Wichtig für die Bewertung einer Anlage ist laut Albrecht Morguet, dass der Stromverbrauch der gesamten Wärmepumpenanlage und des eventuell vorhandenen Heizstabs bei der Bestimmung dieser Zahl berücksichtigt wird. Für einen wirtschaftlichen und ökologisch sinnvollen Betrieb sollte die JAZ größer als 3,3 sein, nennt der Energiereferent als Richtwert. Nach Worten von VBI-Fachmann Christian Eberl erreichen Sole-Wärmepumpen, die ihre Energie aus dem Grundwasser ziehen, mit 4 bis 5 die besten Jahresarbeitszahlen. Erdsonden, deren Wärmetauscher bis zu 100 Meter tief ins Erdreich eingelassen werden, können Werte bis zu 4,5 erreichen. Wenn grundwasserrelevante Lehmschichten im Boden diese Techniken verbieten, bleiben laut Eberl noch die Varianten der flächig dicht unter dem Rasen angeordneten Erdkollektoren oder der Luftwärmepumpe - mit den Nachteilen einer weniger verlässlichen Wärmeversorgung und einem JAZ-Wert bei 3,0.