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Vorbereitungen für den Castor-Transport nach Gorleben laufen

Bildquelle: ©Adobe Stock / Text: dpa

Gorleben - Die Vorbereitungen für den für Anfang November geplanten Castor-Transport, bei dem hoch radioaktiver Atommüll ins Zwischenlager Gorleben gebracht werden soll, laufen auf Hochtouren. Diese Woche werden die Behälter mit den Abfällen von der Wiederaufarbeitungsanlage im französischen La Hague zu dem 30 Kilometer entfernten Bahnhof Valognes gebracht. Dies berichtete die Gesellschaft für Nuklear-Service mbH (GNS) am Montag in Gorleben.

Voraussichtlich am 5. November soll der rund 2500 Tonnen schwere Zug mit dem deutschen Atommüll dann ins rund 1000 Kilometer entfernte Zwischenlager Gorleben starten. Atomkraftgegner haben massive Proteste gegen den Transport angekündigt.

Mehr als 1100 Atomkraftgegner und über 240 Gruppen haben sich bereits einem Internet-Aufruf zum massenhaften Entfernen von Steinen aus dem Gleisbett entlang der Castor-Route angeschlossen. Die Staatsanwaltschaft Lüneburg werde wie angekündigt gegen alle Unterzeichner der Kampagne "Castor schottern" Ermittlungsverfahren einleiten, sagte eine Sprecherin am Montag. Die Staatsanwaltschaft sieht in der Aktion - auch wenn die Unterzeichner sie nicht umsetzen sollten - eine Straftat, auf die bis zu fünf Jahren Haft stehen.

Der GNS-Strahlenschutzexperte Hartmut Schulze berichtete, bei Messungen der Strahlenwerte in La Hague an den Castor-Behältern seien alle Grenzwerte eingehalten worden. Eine Gesundheitsgefährdung etwa für Polizisten, die den Castor begleiten, sieht die Gesellschaft für Nuklear-Service nicht. Die Transporte von hoch radioaktivem Abfall hätten auch bisher keine radiologischen Auswirkungen auf das Personal gehabt, sagte Schulze.

Dennoch sollen die Sicherheitskräfte bestimmte Abstände zu den Behältern einhalten. "Je weiter weg, desto besser", sagte Schulze. Wenn Polizisten näher als fünfeinhalb Meter an die Atommüllbehälter kommen, wird laut GNS die Aufenthaltszeit in diesem Bereich genau gemessen.

Im Atommüll-Zwischenlager Gorleben stehen bereits 91 Behälter mit stark strahlenden Abfällen, 11 weitere kommen jetzt dazu. Die Behälter werden in Dannenberg vom Zug auf Speziallastwagen umgeladen, die noch rund 20 Kilometer bis zum Zwischenlager zurücklegen müssen. In der oberirdischen Lagerhalle kühlen die bis zu 400 Grad Celsius heißen Abfälle bis zu 40 Jahre lang ab.

Die Atommüll-Fahrten ins Zwischenlager sollen bis 2017 abgeschlossen sein. Im kommenden Jahr steht der letzte Transport aus La Hague an. Voraussichtlich von 2014 bis 2017 sollen dann noch vier Transporte aus der britischen Wiederaufarbeitungsanlage in Sellafield folgen.