VKU-Präsident Gönner beklagt massive Probleme der Stadtwerke
Stand: 05.12.2013
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München - Seit dem beschleunigten Atomausstieg haben viele der 900 kommunalen Stadtwerke in Deutschland in neue, effiziente Gas- oder Kohlekraftwerke investiert. Jetzt droht vielen die Pleite. Die neuen Anlagen kommen angesichts der Vorfahrt von Erneuerbaren Energien bei der Einspeisung ins Stromnetz kaum zum Einsatz. "In vielen Regionen wird das in den nächsten Jahren zum ernsten Problem", warnte Ivo Gönner, Präsident des Verbandes kommunaler Unternehmen (VKU) und Oberbürgermeister von Ulm, im Interview mit der "Süddeutschen Zeitung" (Donnerstag).
Wie in Ulm hätten die Kommunen vielerorts viel Geld für neue Kraftwerke ausgegeben. "Den hohen Ausgaben stehen kaum Einnahmen gegenüber. Wir bleiben auf Investitionen sitzen und nehmen im Moment als Stadt viel Geld in die Hand, um unser Stadtwerk zu stabilisieren. Und so geht es vielen Städten im ganzen Land."
Nun hofft der VKU auf eine "wirksame Reform der Marktbedingungen durch die neue Bundesregierung". Dabei sind laut Gönner zwei Punkte wichtig: "Eine klare Bevorzugung umweltfreundlicher neuer Kraftwerke mit niedrigen Emissionen und ein Modell, das künftig auch die Bereitstellung von Energie durch Kraftwerke honoriert." Gönner plädiert dafür, den Handel mit Emissionsrechten zu stärken, so dass die saubersten Kraftwerke bei der Stromeinspeisung als Erste zum Zuge kommen.