Verzögerung bei Asse-Bohrung: Bohrstopp nach sieben Metern
Stand: 11.06.2012
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Remlingen - Gerade mal sieben Meter tief ist das Bohrloch, das Aufschluss über das Innenleben des Atommülllagers Asse geben soll. Doch die restlichen 20 Meter nehmen mehr Zeit in Anspruch als geplant. Grund ist der weiche Teer-Boden.
Knapp eine Woche nach Beginn der Bohrarbeiten zur Erkundung des maroden Atommülllagers Asse sind die Arbeiten vorläufig zum Stillstand gekommen. Wann es weiter geht, ist noch unklar. Weicher Teer (Bitumen) droht nach Angaben des Bundesamtes für Strahlenschutz (BfS), das Bohrloch und den Bohrer zu verschmieren, berichtete die "Braunschweiger Zeitung". Bisher sei der Bohrer sieben Meter tief in eine Kammer des Atommülllagers vorgedrungen, bis zum Inneren sind es jedoch 20 Meter.
"Die Komplikationen beim Anbohren zeigen, wie wichtig die Probephase ist", sagte BfS-Sprecher Werner Nording der Nachrichtenagentur dpa in Hannover. Bei der Planung der Bohrung seien die Experten zunächst davon ausgegangen, dass der bei der Verfüllung der Kammer eingesetzte Teer fester sei und deshalb durchbohrt werden könne. "Wir wissen aber nie, was uns dann wirklich erwartet", sagte Nording. Um die restlichen 13 Meter durchbohren zu können, muss nun eine technische Alternative geprüft werden.
Aus der Asse, einem alten Bergwerk bei Wolfenbüttel, sollen wegen Wassereintritts die dort liegenden 126.000 Fässer mit schwach- und mittelradioaktivem Atommüll nach Möglichkeit geborgen werden. Durch die Erkundung der Kammern soll geklärt werden, ob und wie eine Bergung des Abfalls möglich ist.