Verurteilter ehemaliger Enron-Chef Kenneth Lay gestorben
Stand: 06.07.2006
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Washington (dpa) - Der wegen Betrugs und Verschwörung verurteilte einstige Chef des zusammengebrochenen US-Energiekonzerns Enron, Kenneth Lay (64), ist am Mittwoch an Herzversagen gestorben. Lay, dem eine lebenslange Haftstrafe drohte, war am Dienstag mit Herzproblemen in seinem Feriendomizil in Aspen (Colorado) ins Krankenhaus gebracht worden, berichteten US-Medien. Die Familie bestätigte den Tod in den frühen Morgenstunden, wollte aber keine weiteren Angaben machen.
Lay war zusammen mit seinem Nachfolger Jeffrey Skilling (52) im Chefsessel von Enron Ende Mai wegen Betrugs und Verschwörung schuldig gesprochen worden. Das Strafmaß sollte am 11. September verkündet werden. Lay drohte eine lebenslange Haftstrafe. Er hatte gegen das Urteil Berufung eingelegt und war bis zur Urteilsverkündung auf freiem Fuß. Lay war eng mit Präsident George W. Bush befreundet, der nach dem Zusammenbruch des Unternehmens allerdings auf Distanz ging.
Nach Überzeugung des Gerichts hatte Lay Investoren und Angestellte vor dem spektakulären Zusammenbruch über die prekäre Finanzlage des Unternehmens getäuscht. Lay hatte stets seine Unschuld beteuert. Er habe die schwierige Finanzsituation nicht gekannt. Die illegalen Machenschaften bei Enron gingen nach seiner Darstellung einzig auf das Konto von Finanzchef Andrew Fastow, der Verbindlichkeiten in dubiosen Partnerschaften versteckt und sich daran mit Millionen bereichert habe.