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Verunsicherung bei deutschen Areva-Mitarbeitern

Bildquelle: ©Adobe Stock / Text: AFP

Paris/Berlin - Der französische Atomkonzern Areva sorgt bei seinen deutschen Mitarbeitern für Verunsicherung. Zuerst tauchte ein Medienbericht auf, in dem der geplante Abbau von 800 Stellen genannt wurde. Jetzt erklärte Ulrich Gräber, Deutschland-Chef von Areva, seinen Rücktritt.

Grund sei der Umbau des Unternehmens hierzulande aufgrund des Atomausstiegs, schrieb er in einer E-Mail an die Mitarbeiter des Unternehmens, die der Nachrichtenagentur AFP am Donnerstag vorlag. Angesichts dieser Lage halte er es für "außerordentlich wichtig, dass die nächsten Jahre von Kontinuität und Stabilität im Vorstand" von Areva geprägt seien. Er sei allerdings bereits 63 Jahre alt, und es sei ein neuer Vorstand notwendig, schrieb Gräber in der E-Mail auf englisch.

Areva will einem Pressebericht zufolge 800 Stellen in Deutschland streichen. Betroffen seien drei Standorte zur Brennelemente-Fertigung in Lingen, Offenbach und Erlangen, hatte das Magazin "L'Expansion" diese Woche berichtet. Areva wollte sich zu dem Bericht nicht äußern. Ein Vertreter der IG Metall zeigte sich von der Rücktrittsankündigung Gräbers am Donnerstag überrascht. Die Begründung, dass ein jüngerer Manager übernehmen solle, sei nicht glaubwürdig, sagte er AFP. Er forderte klare Aussagen von der Areva-Führung in Deutschland und der Muttergesellschaft in Frankreich. Von diesen hätten die Beschäftigten bislang keinerlei Informationen erhalten.

Die Atomkatastrophe im japanischen Fukushima hatte bei dem französischen Atomkonzern mit der Annullierung von Verträgen in Millionenhöhe zu Buche geschlagen. Der neue Areva-Chef Luc Oursel hat einen neuen Strategieplan angekündigt, der vor Jahresende vorgelegt werden soll.