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Versicherung von CCS-Technik bereitet Probleme

Bildquelle: ©Adobe Stock / Text: dapd

Berlin - Aufgrund der langen Laufzeit und der nicht abschätzbaren Risiken bei der Carbon Capture and Storage (CCS)-Technik ist die Finanzwirtschaft skeptisch, ob sich die Verpressung und unterirdische Einlagerung von Kohlendioxid auch versichern lässt. So seien der Haftpflicht gegen den Austritt von CO2 Grenzen gesetzt, heißt es im Bericht einer Arbeitsgruppe aus Wirtschaft und Politik. Dieser wurde am Montag in Berlin vorgestellt. Der Arbeitsgruppe gehören unter anderen das Bundesumweltministerium, die DAX-Konzerne Allianz und Münchener Rückversicherung sowie der Bundesverband deutscher Banken an.

Bei unvollständigem oder fehlendem Risikoausgleich könne der Nachfrage nach einem adäquaten Versicherungsschutz "nicht oder nur begrenzt nachgekommen werden", heißt es in dem Bericht weiter. Allianz-Vorstand Joachim Faber sagte, die Haftpflicht sowie die Definition von Fahrlässigkeit seien bisher nicht hinreichend geregelt. Dies müsse überarbeitet werden, um eine Risikobegrenzung zu erreichen.

Umweltminister Norbert Röttgen (CDU) sagte, es gehe darum, "die Möglichkeit der Erprobung" der CCS-Technik in Deutschland zu erreichen. Kein Bundesland solle gegen seinen Willen dazu gebracht werden, diese auf seinem Boden zuzulassen. Die Gespräche mit den Ländern dazu seien bereits relativ weit gediehen. Ein Gesetzesentwurf solle noch in diesem Jahr vorliegen, kündigte Röttgen an.

Grünen-Landesvorsitzende Annalena Baerbock sagte, die Zweifel der Finanzwirtschaft unterstrichen erneut, dass die CCS-Technik zum jetzigen Zeitpunkt ein "absolut unkalkulierbares Risiko" darstelle. Wenn die Großkonzerne und die Finanzwirtschaft selbst zu dem Schluss kämen, dass einem adäquaten Versicherungsschutz nicht oder nur begrenzt nachgekommen werden könne, sei es "umso absurder", wenn sich die öffentliche Hand für die Risiken von CCS verbürgen solle.

Der Energiekonzern Vattenfall plant derzeit den Bau eines CCS-Demonstrationskraftwerks in Jänschwalde. Mehrere Bürgerinitiativen kämpfen gegen das Projekt.