Vermutlich viele Tote in russischem Wasserkraftwerk
Stand: 18.08.2009
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Moskau - Einen Tag nach der schweren Havarie im größten russischen Wasserkraftwerk gibt es nach Angaben der Betreibergesellschaft nur wenig Hoffnung für die 64 Vermissten. Es sei unwahrscheinlich, dass in dem überfluteten Maschinenraum noch Überlebende gefunden würden, sagte der kommissarische Leiter der Kraftwerksverwaltung, Wassili Subakin, nach Angaben der Agentur Interfax am Dienstag. Die Suche gehe aber weiter. Bisher sind zwölf Todesfälle bestätigt. Insgesamt haben die Familien der Kraftwerksangestellten 64 Angehörige als vermisst gemeldet.
Die russische Führung sicherte den Familien am Dienstag umfassende finanzielle Unterstützung zu. Nach Darstellung des Moskauer Katastrophenschutzministers Sergej Schoigu besteht keine Gefahr, dass die Staumauer des größten russischen Kraftwerks einstürzt. Medien in Moskau bezeichneten das Unglück als schlimmste Katastrophe für die Energieversorgung des Landes seit Jahren.
Der Turbinenraum des Kraftwerks am Sajano-Schuschensker-Stausee in Sibirien war am Montagmorgen nach einer Explosion eingestürzt und überflutet worden. Die meisten Opfer werden unter den Betontrümmern befürchtet. Die Staatsanwaltschaft ermittelt wegen eines möglichen Verstoßes gegen die Sicherheitsvorschriften. Wie die Agentur Itar- Tass meldete, sollen die Rettungskräfte im Laufe des Tages um 900 auf dann 1300 Einsatzkräfte verstärkt werden.
Nach ersten Ermittlungen war ein Transformator in dem 1978 in Betrieb genommenen Kraftwerk explodiert, nachdem Wasser in zwei Lüftungsrohre eingedrungen war. Das Fernsehen zeigte Bilder des völlig zerstörten Maschinenraums mit herumliegenden Trümmern. Wegen eines Schichtwechsels hätten sich zur Zeit der Detonation besonders viele Arbeiter bei den Turbinen aufgehalten, hieß es.