Verfrühte Entwarnung bei Atom-Finanzprüfung?
Stand: 12.10.2015
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Berlin - Die finanziellen Rückstellungen der Atomkonzerne wurden geprüft und für ausreichend befunden. Doch Experten warnen, dass die Bescheinigung zu früh kam. Die nötigen Summen besonders für die Zwischen- und Endlagerung des Atommülls könnten deutlich über den bisherigen Ansätzen liegen, sagte der Co-Vorsitzende der Endlagerkommission des Bundestags, Michael Müller (SPD), der "Frankfurter Rundschau" (Montag).
So zeichne sich ab, dass die Zwischenlagerung der Castoren, die bisher in Hallen in Gorleben und anderen AKW-Standorten erfolgt, deutlich länger als 40 Jahre erfolgen müsse und deswegen Umbauten oder neue Lager nötig seien. Die Zwischenlager haben nur eine Genehmigung für 40 Jahre.
Gabriel hatte am Wochenende die Ergebnisse eines sogenannten Stresstests bei Eon, RWE, EnBW und Vattenfall veröffentlicht. Die beauftragten Wirtschaftsprüfer kommen zum Schluss, dass die Milliarden-Rückstellungen sowie das Vermögen der Energieversorger groß genug sind, um für Abriss der Reaktoren und Endlagerung des Atommülls aufzukommen.
Der frühere Umwelt-Staatssekretär Müller forderte wie die Grünen, die Rückstellungen der AKW-Betreiber in einen "öffentlich-rechtlichen Fonds" zu überführen, um sie für die Entsorgung zu sichern.