Verbraucherzentrale warnt vor Vattenfall-Versicherung
Stand: 24.05.2007
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Die Verbraucherzentrale Berlin erhält zurzeit zahlreiche Anrufe von Vattenfall-Kunden, die sich nicht nur über die bevorstehende Preiserhöhung zum 1. Juli 2007 ärgern, sondern auch verunsichert sind durch das Zusatzangebot eines Haushalt-Schutzbriefes.
Derzeit informiert Vattenfall seine Kunden schriftlich über die Preiserhöhung und das neue Tarifangebot. Auf Ärger und Unverständnis stößt dabei auch ein "Haushalt-Schutzbrief", der im Zusammenhang mit den Tarifen "Berlin Basis" und "Berlin Klassik" angeboten wird.
Um den Kunden des bisherigen Tarifs "Berlin Klassik Plus" den neuen "Berlin Klassik Privatstrom" schmackhaft zu machen, hat sich Vattenfall eine Zugabe einfallen lassen, den sogenannten "Haushalt-Schutzbrief, der bei "Berlin Klassik Privatstrom" bereits im Preis enthalten ist.
Dieser Schutzbrief ist ein Produkt in Partnerschaft mit der Roland Versicherung West. Wer das Kleingedruckte liest, stellt schnell fest, dass die Leistungen laut Bedingungen stark eingeschränkt und – nach Auffassung der Verbraucherzentrale – überflüssig und teils finanziell riskant sind. Das gilt insbesondere, wenn schon eine Hausratversicherung besteht oder Dritte, zum Beispiel der Vermieter, für Schäden aufkommen müssen. Da bestimmte Reparaturleistungen mit Höchstbeteiligungsbeträgen auch noch nur durch eine Firma erbracht werden müssen, kann es zu bösen Überraschungen kommen. Wer kennt schon die Preise dieser Firma? Was passiert, wenn die Rechnung höher als die Beteiligung ausfällt?
Der Haushalt-Schutzbrief ist nach Informationen von Vattenfall bei anderen Tarifen zum Preis von 54 € zu haben.
Die Verbraucherzentrale kann nur davon abraten, den "Haushalt-Schutzbrief" zu übernehmen. Vattenfall empfiehlt sie: "Schuster bleib bei Deinen Leisten" und biete günstigeren Strom für Berlin an! Kaum jemand braucht einen solchen Schutzbrief. Der Betrag von 54 € wäre als Strompreisreduzierung sinnvoller angelegt.
"Wir werden die Bedingungen des Haushalt-Schutzbriefes rechtlich prüfen", so Gabriele Francke, Geschäftsführerin der Verbraucherzentrale Berlin. "Und wir raten verunsicherten Kunden, sich die Produktpalette ‚Strom’ genau anzusehen, insbesondere auch anhand des letzten Jahresverbrauchs, um die individuell richtige, ökonomisch und ökologisch vertretbare Lösung zu finden."