Verbraucherzentrale: Senkung der Solarstrom-Förderung richtig
Stand: 25.05.2010
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Leipzig - Nach Ansicht der Verbraucherzentrale Sachsen ist die umstrittene Senkung der Solarstrom-Vergütung gerechtfertigt, da der Endverbraucher entlastet wird. Vor dem Hintergrund des großen Wachstums in dieser Branche wäre eine weitere Subventionierung in der bisherigen Höhe nicht rechtens. Dies sagte Roland Pause, Referatsleiter Energie der Verbraucherzentrale Sachsen in Leipzig, gegenüber der Nachrichtenagentur ddp. "Riesige Gewinnspannen für kommerzielle Betreiber von Solaranlagen sind nicht im Sinne des Gesetzgebers", so Pause weiter.
Die Einspeisevergütung für Solarstrom aus Photovoltaikanlagen soll nach einem Beschluss des Bundestages von Anfang Mai zum 1. Juli bundesweit um 16 Prozent gekürzt werden. Bereits zum Jahresbeginn 2010 wurde die Vergütung um etwa zehn Prozent gesenkt und soll ab 2011 erneut um zehn Prozent verringert werden. "Das ist vom Eneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) so vorgesehen, um diese Branche einerseits zu fördern, andererseits den Verbraucher nicht über Gebühr zu belasten", sagte Pause. Angestrebt werde "Netzparität" voraussichtlich 2013. Dann könne Solarstrom zum üblichen Preis hergestellt werden.
In Sachsen waren 2009 in der Solarindustrie nach Verbandsangaben mehr als 5500 Menschen beschäftigt, die einen Umsatz von mehr als zwei Milliarden Euro erwirtschaftet haben. 2009 wurden ungefähr 4000 Photovoltaik-Anlagen mit einer Leistung von 83 Megawatt im Wert von 250 Millionen Euro installiert. Der Anteil von Solarstrom an der gesamten Stromerzeugung liegt noch bei knapp ein Prozent, der Gesamtanteil erneuerbarer Energien bei 16 Prozent.
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