Verbraucherschützer: geplante Gaspreiserhöhungen sind "grotesk"
Stand: 30.08.2004
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Bonn (dpa) - Auf Ungereimtheiten bei der Koppelung der Gaspreise an die Ölpreisentwicklung hat der Bundesverband der Energieverbraucher (BEV) hingewiesen. "Die Bindung im Hinblick auf die Haushaltskunden ist ein Märchen und wird immer nur dann zitiert, wenn es um die Begründung einer Preiserhöhung geht", sagte der Vorsitzende des Verbandes, Aribert Peters, am Montag in einem dpa- Gespräch. "Es gibt keinen automatischen Mechanismus, auf den sich der Verbraucher dann auch bei sinkenden Ölpreisen berufen könnte", erklärte Peters.
"Die Gaspreise sind heute weit überhöht", meinte Peters. Er berief sich unter anderem auf die rückläufige Entwicklung der Importpreise in den vergangenen Jahren. So seien die Erdgasimportpreise von Januar 2001 bis Juni 2004 um 25 Prozent gefallen. Für die privaten Haushalte seien die Preise aber praktisch gleich geblieben.
In Deutschland beliefern nach Angaben von Peters derzeit mehr als 700 Versorgungsunternehmen die privaten Haushalte mit Gas. 5 grosse Unternehmen importieren Erdas, ein Anteil von 60 Prozent soll dabei allein auf E.ON Ruhrgas entfallen. Darüber hinaus gibt es 80 regionale Gasversorger. Eine Preisaufsichtsbehörde, ähnlich wie beim Strom, gibt es auf dem Gasmarkt nicht.