Verband: Windenergie nicht für steigende Strompreise verantwortlich
Stand: 12.01.2004
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Osnabrück (dpa) - Der Bundesverband WindEnergie hat die Preispolitik der Stromkonzerne kritisiert. Die erneuerbaren Energien hätten im abgelaufenen Jahr wegen Windflaute und Niedrigwasser erheblich weniger Strom produziert als prognostiziert. Sie könnten also nicht für steigende Preise zur Verantwortung gezogen werden, sagte Präsident des Bundesverbandes WindEnergie, Peter Ahmels, in einem dpa-Gespräch.
Zuvor hatte bereits der Bund der Energieverbraucher Stromkonzerne wie RWE und E.ON kritisiert, die ihre Strompreise um 2,7 Prozent zum Jahreswechsel angehoben hatten. Bereits 2003 hätten die Verbraucher drei bis vier Cent pro Kilowattstunde zu viel bezahlt.
Eine überproportional hohe Preissteigerung bei der Steinkohle und eine Mengenverknappung auf Grund einer Vielzahl abgeschalteter Alt-Kraftwerke sei vor allem für gestiegene Strompreise verantwortlich, sagte der Windkraft-Präsident. "Es tritt ein, was wir immer gesagt haben: Die Billigproduktion in alten abgeschriebenen Kraftwerken ist beim Strompreis eben nur ein Teil der Wahrheit", erinnerte Ahmels.
Die bisherigen Preise für konventionell erzeugten Strom seien nicht zu halten. Damit werde aber auch die Differenz zum angeblich zu teuren Öko-Strom geringer. "Wenn der Emissionshandel noch ernst genommen wird und der Strom aus Kohle dadurch verteuert wird, sind die erneuerbaren Energien konkurrenzfähig", betonte Ahmels.
Derzeit drehen sich nach den Worten von Ahmels in Deutschland etwa 15.000 Windräder mit einer Leistung von 14.000 Megawatt. Sie erzeugten 2003 etwa 28 Milliarden Kilowattstunden Strom, mehr als fünf Prozent des Gesamtbedarfs in Deutschland.