Verband: Strompreise sinken erst 2010
Stand: 21.04.2009
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Berlin - Laut dem Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) werden die Preise für Haushaltsstrom erst im kommenden Jahr sinken. Anfang April 2009 zahle ein Drei-Personen-Musterhaushalt durchschnittlich sieben Prozent mehr als im Vorjahr, so der Branchenverband.
"Die Strompreiserhöhungen am Jahresanfang sind vor allem auf die Entwicklung der Großhandelspreise an der Strombörse zurückzuführen. Denn viele Unternehmen beschaffen den Großteil des Stroms für Haushaltskunden ein bis zwei Jahre im Voraus", erläuterte Hildegard Müller, Vorsitzende des BDEW. Damals habe das durchschnittliche Preisniveau an der Börse deutlich höher gelegen als in den vergangenen Monaten.
"Eine Trendwende bei den Haushaltsstrompreisen könnte es ab Anfang nächsten Jahres geben. Denn die Entwicklung beim Strompreis ist keine Einbahnstraße", sagte Müller. Wenn die Großhandelspreise für Strom an der Börse weiter auf dem derzeitigen Niveau blieben, könnte dies zu niedrigeren Beschaffungspreisen für die Stromvertriebsgesellschaften und damit zu niedrigeren Strompreisen für die Haushaltskunden führen.
Diese Preissenkungen könnten aber zu sehr unterschiedlichen Zeitpunkten weitergegeben werden. Dies hänge mit dem unterschiedlichen Beschaffungsverhalten der Unternehmen zusammen, so die Vorsitzende der BDEW-Hauptgeschäftsführung. Der Kunde habe aber immer die Möglichkeit, seine Stromrechnung zu beeinflussen. "Der Kunde hat die Wahl zwischen zahlreichen Produkten und mehr als 1000 Anbietern im deutschen Strommarkt. Deshalb empfehle ich den Verbrauchern, sich zu informieren, sich beraten zu lassen und den für sie günstigsten Tarif zu wählen", erklärte Müller.
Verbraucher können zwar nicht zu jedem Anbieter wechseln, da nicht jeder Versorger deutschlandweit liefert. Dennoch können die Bundesbürger durchschnittlich zwischen 53 Stromanbietern auswählen. Da die Beschaffungsstrategien der Stromversorger unterschiedlich sind, werden einige bereits früher die Strompreise senken können als andere. Daher wird sich in diesem Jahr der Preisunterschied zwischen den Stromanbietern höchstwahrscheinlich noch vergrößern - ein guter Zeitpunkt, sich nach einem günstigeren Anbieter umzuschauen.
Video: So funktioniert der Stromanbieterwechsel