Berlin - "Deutschland braucht auch mittelfristig einen vielfältigen Energiemix. Denn damit verringert die deutsche Stromwirtschaft Versorgungs- und Preisrisiken für die Kunden." Das erklärte Werner Brinker, Präsident des Bundesverbandes der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW), Berlin, zur Erzeugungsbilanz 2007. Die erneuerbaren Energien könnten, auch wenn die Ziele der Bundesregierung erreicht würden, bis zum Jahr 2020 maximal 20 bis 30 Prozent der Stromerzeugung decken.
"Das heißt im Umkehrschluss: 70 bis 80 Prozent basieren dann auf konventionellen Kraftwerken. Deshalb benötigt Deutschland zur Erfüllung seiner Klimaschutzziele gerade in diesem Segment neue, deutlich effizientere Kraftwerke und damit Gas- und
Kohlekraftwerke", sagte Brinker. Jeder einzelne Energieträger biete Vor-, aber auch Nachteile. Deshalb müssten die Energiequellen auch in Zukunft sachlich bewertet und kombiniert werden, um eine sichere und umweltverträgliche Energieversorgung zu bezahlbaren Preisen zu gewährleisten.
Die gesamte Netto-Stromerzeugung in Deutschland blieb 2007 mit rund 597 (2006: 597) Milliarden Kilowattstunden stabil, ermittelte der Branchenverband nach ersten Erhebungen. Während der Anteil der Braunkohle am Energiemix leicht auf 24 (23) Prozent gestiegen sei, habe sich der Beitrag der Kernenergie auf rund 22 (27) Prozent verringert. Steinkohle stellte ebenfalls rund 22 (21) Prozent der Stromerzeugung, so der BDEW.
Die
erneuerbaren Energien legten 2007 kräftig zu und erreichten Platz vier im Energiemix: Ihr Anteil an der Stromproduktion stieg auf gut 14 Prozent, berichtete der BDEW. Dabei sei die
Windkraft auf einen Anteil von fast sieben Prozent gekommen. Die Wasserkraft habe gut drei Prozent gestellt und Biomasse knapp vier. Rund ein halbes Prozent habe Photovoltaik geliefert. Auf Erdgas entfielen unverändert zwölf Prozent der Stromproduktion, berichtete der BDEW. Aus Heizöl, Pumpspeicher und sonstigen Energieträgern seien rund sechs (fünf) Prozent des Stroms gewonnen worden.