Verband: Bundesregierung verfehlt Solarziel
Stand: 27.11.2014
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Berlin - Die Bundesregierung wird in diesem Jahr ihr Ausbauziel für Solaranlagen voraussichtlich verfehlen. Wie aus Zahlen des Solar-Branchenverbands BSW vom Donnerstag hervorgeht, wurde 2014 bislang so wenig neue Leistung installiert, dass die anvisierten 2,5 Gigawatt kaum mehr zu erreichen sein werden.
Von Januar bis September wurden demnach neue Photovoltaikanlagen mit einer Leistung von gut 1,7 Gigawatt aufgebaut. Der Verband und die Grünen reagierten unzufrieden. Der BSW stützte seine Berechnungen auf Zahlen der Bundesnetzagentur.
Demnach fiel der Ausbau der Solarenergie in diesem Jahr deutlich geringer aus als 2013. Den 1,7 Gigawatt neuer Leistung von Januar bis September 2014 stehen demnach fast 2,7 Gigawatt im gleichen Zeitraum des vergangenen Jahrs gegenüber. Das Ziel für dieses Jahr werde "klar verfehlt", sagte der BSW-Hauptgeschäftsführer Carsten Körnig der "Süddeutschen Zeitung" vom Donnerstag.
"Ausgerechnet jetzt, wo Photovoltaik preisgünstig geworden ist, wird sie ausgebremst", kritisiert Körnig. Die Grünen-Politikerin Julia Verlinden sagte dem Blatt, die Regierung erhalte nun die "Quittung für ihre schlechte Novelle" des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG).
Die EEG-Reform war im Sommer verabschiedet worden. Dabei wurden unter anderem der Ausbau und die Förderung für Erneuerbare Energien reduziert. Während vorher ein sogenannter Ausbaukorridor von 2,5 bis 3,5 Gigawatt jährlich für die Solarenergie galt, sind es nun noch 2,5 Gigawatt.