Verband: Bürokratie-Kosten behindern Solarausbau in Südeuropa
Stand: 18.05.2010
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Berlin - Der Ausbau der Solarenergie stößt Branchenangaben zufolge besonders in den südlich gelegenen und sonnenreichen Ländern Europas auf massive bürokratische Hindernisse. Während in Deutschland die durch die Anforderungen von Behörden und Netzbetreibern ausgelösten Kosten nur 7 Prozent an der gesamten Projektplanung für kleine Dachanlagen ausmachen, sind es in Griechenland 23, in Spanien 39 und in Italien sogar 45 Prozent, wie aus am Montag veröffentlichten Daten des Bundesverbandes Solarwirtschaft (BSW) hervorgeht.
Frankreich steht mit einem Bürokratie-Kostenanteil von 19 Prozent noch vergleichsweise gut da, Bulgarien mit 65 Prozent am schlechtesten. Die Zahlen sammelte der Verband in Kooperation mit anderen nationalen Branchenverbänden. Deutschland war im vergangenen Jahr mit Abstand der größte Solarmarkt weltweit.
"Attraktive Förderkonditionen und eine hohe Sonneneinstrahlung alleine reichen nicht aus, um die Nutzung der Solarenergie erfolgreich voranzutreiben", sagte BSW-Geschäftsführer Carsten Körnig. "Organisatorische und rechtliche Rahmenbedingungen müssen ebenfalls stimmen." Die meisten EU-Länder hätten zwar das deutsche Fördermodell zum Ausbau erneuerbarer Energien mit Einspeisevergütungen übernommen, die Projektumsetzung scheitere jedoch "nicht selten" an bürokratischen Barrieren. Mit der Veröffentlichung der Zahlen in einer im Internet abrufbaren Datenbank wollen die Solarverbände dazu beitragen, die Hindernisse abzubauen.